Schwache US-Daten

Europas Börsen rutschen stark ab

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Enttäuschende ISM-Daten drücken Märkte klar ins Minus.

Die europäischen Leitbörsen haben zum Wochenauftakt einheitlich starke Kursverluste hinnehmen müssen. In der Früh sorgte der erzielte Kompromiss im US-Schuldenstreit noch für Auftrieb. Gerade noch rechtzeitig vor Überschreiten des gesetzlichen Schuldenlimits und einem drohenden Zahlungsausfall, hatten sich Demokraten und Republikaner auf eine Erhöhung geeinigt, die mit Sparmaßnahmen einhergehen soll.

   Am Nachmittag ließen überraschend schwache Daten zum US-Einkaufsmanagerindex die Märkte aber deutlich abrutschen. Der Euro-Stoxx-50 verlor am Sitzungsende um 2,88 Prozent auf 2.593,34 Zähler.

   Auch die US-Börsen waren stark in die Woche gestartet und notierten kurz nach der Eröffnung mehr als ein Prozent fester. Angesichts der schwachen Daten drehten die Märkte aber deutlich ab. Die Stimmung der US-Einkaufsmanager in der Industrie hat sich im Juli überraschend und deutlich eingetrübt. Der entsprechende Index ist von 55,3 Punkten im Vormonat auf 50,9 Punkte gefallen. Volkswirte hatten lediglich mit einem Rückgang auf 54,5 Punkte gerechnet.

   Ein Branchenvergleich in Europa zeigte Bankwerte als größte Verlierer. Nach Ergebnissen von HSBC hatte dieser Sektor im Frühhandel noch zu den größeren Gewinnern gezählt. Auf breiter Front verloren auch Titel aus dem Bau-Sektor, Versorger und Telekomwerte. Nach sehr festem Verlauf kamen auch die Öl- und Metallnotierungen und in deren Sog Aktien aus diesen Bereichen deutlich zurück.

   Zu den größten Verlierern im Banken-Sektor zählten Intesa Sanpaolo, die sich in Mailand um 7,86 Prozent auf 1,489 Euro abschwächten. Die Titel der UniCredit sanken um 4,32 Prozent auf 1,196 Euro. In Frankfurt mussten Commerzbank-Aktien ein Minus von 5,19 Prozent auf 2,52 Euro hinnehmen. Deutsche Bank verloren 3,95 Prozent auf 37,00 Euro.

   Die Aktien von Air Liquide stemmten sich über weite Strecken gegen den Trend, drehten im Späthandel aber noch auf negatives Terrain und schlossen 0,97 Prozent schwächer bei 95,2 Euro. Der französische Gaskonzern hatte seinen Wachstumskurs zum Halbjahr fortgesetzt. Die bisherige Prognose hatte der Konzern bestätigt.

    Deutlich nach oben ging es für Aktien von TNT Express. Sie sprangen trotz eines Gewinneinbruchs des niederländischen Logistikers um 2,88 Prozent auf 7,253 Euro. Die abgespaltene Logistiksparte des niederländischen TNT-Konzerns hatte im zweiten Quartal unter Verlusten in Brasilien und Asien gelitten, die Markterwartungen jedoch übertreffen können.

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