Europas Börsen schließen mit herben Verlusten

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Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Tag nach dem größten Punktverlust des Dow-Jones-Index in seiner Geschichte herbe Verluste verbucht. Marktteilnehmer verwiesen darauf, dass sich die Wall Street nach unter dem Strich erfreulichen Arbeitsmarktbericht nicht wie von einigen erwartet im Plus hatte halten können. Dies habe in einem vor dem Hintergrund der anhaltenden Griechenland-Krise ohnehin nervösem Umfeld für weitere Belastungen gesorgt.

Der Euro-Stoxx 50 sackte um 4,26 Prozent auf 2.500,18 Punkte ab. Im Wochenvergleich verlor der Index damit satte 11,24 %. In Paris ging es für den CAC-40 am Freitag um 4,60 % auf 3.392,59 Punkte nach unten. Der Londoner FT-SE 100 verlor 2,62 % auf 5.123,02 Punkte.

Angesichts der Kurssturz-Problematik und der Schuldenkrise in Europa gerieten Meldungen zu Einzelwerten fast in den Hintergrund. Banken-Aktien aus Großbritannien bildeten die Ausnahme. So steckt die verstaatlichte Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) als einzige der vier britischen Großbanken immer noch in den roten Zahlen. RBS-Aktien gaben als einer der schwächsten Werte im FT-SE 100 um 5,66 % auf 46,32 Britische Pence nach.

Die HSBC kam dagegen dank ihrer breiten internationalen Aufstellung mit weniger Blessuren durch die Finanzkrise und startete auch entsprechend gut ins laufende Jahr. Selbst in den Vereinigten Staaten war das Finanzinstitut zum ersten Mal seit Anfang 2007 wieder profitabel. Im Zwischenbericht der HSBC hieß es, der Vorsteuergewinn aus dem fortgeführten Geschäft in den ersten drei Monaten habe deutlich über demjenigen des Vorjahresquartals und auch über dem des vierten Quartals 2009 gelegen. HSBC-Aktien waren mit einem Aufschlag von 0,19 % auf 648,00 Pence einer von nur vier Titeln im FT-SE 100 mit einem Kursgewinn.

Unter den weiteren Einzeltiteln im europäischen Raum standen auch die deutschen Schwergewichte im Fokus. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF (minus 2,59 % auf 41,40 Euro) steht Kreisen zufolge vor einem milliardenschweren Übernahmeangebot für den deutschen Konkurrenten Cognis. Der Ludwigshafener Chemiekonzern sei bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen mit den Cognis-Eigentümern, den Finanzinvestoren Goldman Sachs und Permira, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen. Eine davon sagte, mit einem Angebot sei bereits in der nächsten Woche zu rechnen.

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re (minus 2,98 % auf 101,00 Euro) hat im ersten Quartal dank einer überraschend hohen Rendite auf ihre Kapitalanlagen den Gewinn gesteigert. Wegen Belastungen durch zahlreiche Naturkatastrophen ist das Jahresziel für das Management aber inzwischen schwieriger zu erreichen. Der Überschuss erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2010 um elf Prozent auf 485 Mio. Euro, wie der weltgrößte Rückversicherer mitteilte.

ATX -3,33 % I DAX -3,27 % I FT-SE-100 -2,62 % I CAC-40 % -4,60 % I SPI -2,93 %
FTSE MIB -3,27 % I IBEX-35 -3,28 % I AEX -4,24 % I BEL-20 -4,33 % I SX Gesamt -3,64 %

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