Schluss

Europas Börsen überwiegend schwächer

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Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten und anhaltender Budgetstreit.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch überwiegend deutlich tiefer aus dem Handel gegangen. Enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA und der anhaltende Budgetstreit dort drückten auch in Europa merklich auf die Aktienkurse. Die wie erwartet ausgefallene Entscheidung der EZB, die Leitzinsen im Euroraum unverändert zu belassen, lieferte keine merkbaren Impulse. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich 0,50 Prozent auf 2.918,31 Zähler.

Positive Nachrichten aus der Politik in Italien konnten vorwiegend an der Mailänder Börse stützen und für ein Plus beim Leitindex sorgen. Italiens Premier Enrico Letta hat sein Kabinett gerettet und eine Regierungskrise in Rom sprichwörtlich in letzter Minute abgewendet. Bei einer spannungsgeladenen Abstimmung im Senat setzte sich der seit knapp fünf Monaten amtierende Regierungschef durch.

Die Erholung am US-Arbeitsmarkt setzt sich nur schwerfällig fort. US-Firmen schufen im September unerwartet wenig Stellen. Nach Informationen der privaten Arbeitsvermittlung ADP stieg die Zahl der neuen Jobs lediglich um 166.000. Experten hatten mit 180.000 gerechnet.

In Europa lieferte auf Unternehmensebene Tesco enttäuschende Nachrichten. Die schwache Konjunktur in vielen Teilen Europas hat den britischen Handelskonzern im ersten Halbjahr empfindlich getroffen. Der operative Gewinn des größten europäischen Einzelhändlers sank konzernweit um 7,6 Prozent auf 1,59 Milliarden britische Pfund (1,9 Mrd. Euro). Damit wurden die Analystenerwartungen verfehlt und die Aktie schloss nach deutlichen Kursverlusten um 0,31 Prozent leichter.

Titel der Wettbewerber Morrison (minus 1,79 Prozent) und Sainsbury (minus 1,26 Prozent) verbilligten sich ebenfalls klar. Carrefour ermäßigten sich um 0,89 Prozent. Metro-Anteilsscheine gaben 0,47 Prozent nach.

Lufthansa verloren deutliche 3,55 Prozent auf 14,27 Euro an Höhe. Die Deutsche Bank hat die Aktie der AUA-Mutter von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 20 auf 14 Euro gesenkt. Die anstehenden Verkehrs- und Finanzkennzahlen dürften nicht als positive Kurstreiber dienen, schrieb ein Analyst. So leide die Fluggesellschaft unter negativen Währungseffekten sowie unter einer nach wie vor trägen Nachfrage bei gleichzeitig zunehmenden Flugkapazitäten. Zudem dürfte sich das Umstrukturierungsprogramm "Score" länger als erwartet hinziehen.

Bankentitel präsentierten sich hingegen in freundlicher Verfassung. Intesa San Paolo verbuchten ein satten Plus von 4,71 Prozent. Mehr als zweiprozentige Kursgewinne streiften jeweils Societe Generale, ING und UniCredit ein. BNP Paribas verteuerten sich um vergleichsweise moderate 0,53 Prozent.

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