Europas Börsen zu Mittag klar im Minus

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Eine Branchenbetrachtung präsentierte die Bankenwerte am stärksten unter Verkaufsdruck. Händler verwiesen auf eine Vielzahl von kursierenden Spekulationen, welche auf die Kurse der Branche drückten. So mache das Gerücht die Runde, dass die Hilfen für Griechenland nicht hoch genug seien. Ein weiteres laute, dass Spanien einen noch viel größeren Kapitalbedarf habe als Griechenland.

Spanische Bankenaktien wie Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und Santander rutschten um jeweils mehr als 4 % an Kurswert ab. Die Ratingagentur Fitch bekräftigte hingegen ihre positive "AAA"-Einstufung für Spanien.

In Zürich verbilligten sich UBS um 2,64 % auf 16,59 Franken. Nach Aussagen von Finanzvorstand John Cryan ist eine Dividendenzahlung für 2010 weniger wahrscheinlich. Die Schweizer Großbank kommt jedoch zunehmend besser aus der Krise und erzielte zum Jahresauftakt den zweiten Quartalsgewinn in Folge.

BP rutschten um 4,22 % auf 551,2 Pence ab. Der Ölkonzern versucht weiterhin erfolglos, das Leck der im Golf von Mexiko gesunkenen Ölplattform zu schließen. Schätzungen über die Gesamthöhe der Kosten nach dem Untergang der Bohrinsel "Deepwater Horizon" hat BP bisher nicht veröffentlicht. Experten prognostizieren den Schaden auf bis zu 14 Mrd. Dollar.

Titel des Industriegase-Spezialisten und Anlagenbauers Linde sanken nach Zahlen deutlich um 3,49 % auf 88,5 Euro. Dabei hatte das Unternehmen im 1. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ergebnissen verbucht. Ein Händler begründete das Kursminus damit, dass einige Investoren enttäuscht sein könnten, weil Linde die Markterwartungen nicht derart übertroffen habe wie andere Chemieunternehmen.

Swiss Life Holding verbilligten sich trotz guter Zahlen um 0,45 % auf 132 Franken. Solide Vierteljahreszahlen lieferte auch Holcim. Die Aktien des Zementherstellers rutschten im Sog des nachgebenden Swiss-Market-Index (SMI) ebenfalls ins Minus und verbilligten sich um 0,43 % auf 81,5 Franken.

In London standen Minenaktien auf den Verkaufslisten der Anleger weit oben. Vor dem Hintergrund der von der australischen Regierung geplanten höheren Gewinnbesteuerung von Bergbaukonzernen sackten BHP Billiton um 4,62 % auf 1.932 Pence ab. Rio Tinto verbuchten ein Minus von 3,26 % auf 3.269 Pence.

In Paris verbilligten sich die Papiere von Alstom um 0,24 % auf 44,175 Euro, nachdem sie am Vormittag noch stark gefragt gewesen waren. Nach einem Rekordjahr blickt der Energie- und Transporttechnik-Konzern wegen des abschmelzenden Auftragsbuchs vorsichtiger auf die kommenden Jahre. Die Dividende wollen die Franzosen aber anheben.

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