Europas Börsen zu Mittag mit Verlusten

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Anhaltende Sorgen um Schuldenprobleme in der Eurozone und den Rutsch der Gemeinschaftswährung haben die europäischen Börsen auch am Freitag unter Druck gesetzt. Die Anleger warten zudem unsicher auf den US-Arbeitsmarktbericht, der den Wochenausklang laut Börsianern bestimmen dürfte.

Analysten zufolge ist es möglich, dass Griechenland für seine benötigten Anleihen nicht genügend Käufer findet und dann rechtlich ein Zahlungsausfall vorliegen würde. Am Vortag gab es zudem Sorgenfalten über Portugal und Spanien als nächste Brandherde. Die Unsicherheit führte besonders bei Finanzdienstleistern, Versicherern und Banken zu deutlichem Verkaufsdruck.

Aktien der ING sackten am Ende des Eurostoxx und Stoxx um 4,94 % auf 6,33 Euro ab. In Athen sanken Piräus Bank um 4,48 % auf 5,55 Euro ab. Ebenfalls sehr schwach wurden konjunktursensitive Rohstoffwerte gehandelt, die jedoch zu Wochenbeginn noch besonders deutlich gestiegen waren. Sie folgten massiven Kursverlusten der Branche in Tokio und Sydney nach deutlich gefallenen Rohstoffpreisen. Angeführt wurden sie von Vedanta mit minus 4,8 % auf 2.299 Pence.

Die Deutsche Telekom (+1,69 % auf 9,40 Euro) erwägt Mediengerüchten zufolge den Börsengang oder die Abspaltung seiner Tochter T-Mobile USA. Der Bonner Konzern verhandle mit möglichen Partnern für das IPO (Initial Public Stock Offering), darunter die Deutsche Bank. Eine Entscheidung könne in den kommenden Monaten fallen. Telekom-Sprecher wollten sich zu dem Bericht nicht äußern.

Der italienische Stromversorger Enel (-1,79 % auf 3,79 Euro) hat im vergangenen Jahr dank seiner spanischen Tochter Endesa überraschend gute Geschäfte gemacht. Trotz der ungünstigen Marktbedingungen sei der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) 2009 um 11,9 % auf rund 16 Mrd. Euro gestiegen, teilte der Konzern mit. Enel übertraf damit die Erwartungen der Analysten, die mit 15,6 Mrd. Euro gerechnet hatten.

Der Kartellstreit zwischen dem Stromkonzern E.ON (-1,08 % auf 26,01 Euro) und der EU-Kommission ist endgültig beigelegt: Die Brüsseler Behörde gab dem Unternehmen am Freitag grünes Licht für den Verkauf seines deutschen Höchstspannungsnetzes an die niederländische Netzgesellschaft Tennet. Die Übernahme beeinträchtige nicht den Wettbewerb auf den wichtigsten Märkten in der EU, entschieden die Kartellwächter. Der Strommarkt in Deutschland stehe Wettbewerbern nun offen.

Die nachlassende Nachfrage nach Champagner, Schmuck und anderen Luxusgütern hat bei dem französischen LVMH-Konzern 2009 für einen zweistelligen Gewinnrückgang gesorgt. Der Nettogewinn sei um 13 % auf 1,8 Mrd. Euro gesunken. Der weltgrößte Luxusgüterkonzern will seine Aktionäre dennoch mit einer drei Prozent höheren Dividende von 1,65 Euro verwöhnen. LVMH sackten um 3,41 % auf 75,30 Euro ab.

ICAP-Aktien brachen in London um 17,91 % auf 299,7 Pence ein. Das Brokerunternehmen senkte seine Gewinnprognosen für das Gesamtjahr und liegt damit laut einem Experten jetzt unter den Markterwartungen. Darüber hinaus wurde die Komplettübernahme von TriOptima angekündigt

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