Nach Einschätzung von Händlern sind die Märkte nach dem Rückschlag von Ende Oktober wieder auf Erholungskurs. Positiv aufgenommen wurden vor allem die Wall Street-Vorgaben vom Vorabend mit einem Dow Jones-Index auf dem höchsten Stand seit 13 Monaten.
Finanzwerte rückten an den europäischen Börsenplätzen in den Fokus. HSBC Holdings sprangen nach Zahlen um 4,55 % auf 723,70 Pence an die Spitze im Londoner "Footsie". Nach Angaben der Bank lag der Vorsteuergewinn im dritten Quartal auf vergleichbarer Basis deutlich über dem des Vorjahres. HSBC-Chef Michael Geoghegan sieht sein Haus für die kommenden strengeren Auflagen für Banken gut gerüstet. Für die Weltwirtschaft gab er aber noch keine generelle Entwarnung. "Ich glaube der größte Schock ist überwunden, aber es ist zu früh, um bereits den Sieg auszurufen."
Auch die zweitgrößte britische Bank Barclays kommt trotz anhaltend hoher Abschreibungen weiter gut durch die Krise. Die Bank, die zu Beginn des Jahres durch Anteilsverkäufe und eine Kapitalerhöhung gerade noch einmal staatliche Hilfen vermeiden konnte, fühlt sich auch wieder stark genug, um eine Dividende zu zahlen - auch wenn diese mit einem Pence unter dem Vorjahreswert liegt. In London rutschte die Aktie dennoch um 2,36 % auf 334,75 Pence ab, nachdem sie am Montag knapp 2 % hinzugewonnen hatte.
Im Eurostoxx 50 belegten die Finanztitel von AXA mit knapp 4 % Kursgewinn und Intesa SanPaolo mit über 2 % Gewinn die beiden vordersten Plätze. Von der italienischen Bank werden im Lauf des Tages auch noch Zahlen erwartet.
Auf die Verkaufslisten setzten Anleger dagegen Papiere aus dem Telekomsektor. Vodafone weiteten mit minus 3,23 % auf 133,531 Pence ihrer Verluste vom Vormittag noch aus. Die Zeichen bei dem britischen Mobilfunkkonzern stehen zwar weiter auf Sparen und das erste Halbjahr fiel im Rahmen der Erwartungen aus. Analysten verwiesen aber auch auf den Druck bei den operativen Margen. Im Zuge der Vodafone-Verluste büßten auch andere Telekom-Titel wie France Telecom und TeliaSonera an Wert ein.
Angesichts der wieder nachgebenden Rohstoffpreisen, insbesondere bei Kupfer, Zink und Nickel, präsentierten sich auch Minen- und Energiewerte schwach. Lonmin, Randgold und Kazakhmys sackten in London um 3 bis 4 % ab.