Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 1,38 Prozent auf 3.251,79 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch einheitlich im Plus aus dem Handel gegangen. Positive Vorgaben von der Wall Street vom Vorabend und eine kräftige Stabilisierung der chinesischen Börsen sorgten auch in Europa für Rückenwind bei den Aktienkursen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 1,38 Prozent auf 3.251,79 Zähler.
Die Anleger warteten aber weiterhin auf die Zinsentscheidung in den USA am Donnerstagabend. Die US-Notenbank könnte zum ersten Mal seit der Finanzkrise die Zinsen erhöhen. Das würde Aktien im Vergleich zu anderen Anlageformen weniger attraktiv machen. Aktuell werde für eine Zinserhöhung nur eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent eingepreist, formulierte ein Experte.
Auf Unternehmensebene stand die Bierbranche mit einer geplanten milliardenschweren Fusion im Fokus. Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev mit Sitz in Belgien will der Nummer zwei, dem britischen Konzern SABMiller, ein Fusionsangebot unterbreiten. Finanzielle Details sind noch nicht bekannt. Die Übernahme dürfte einem früheren Bericht des "Wall Street Journal" vom Beginn der Woche zufolge 122 Mrd. Dollar schwer sein. Die Aktionäre reagierten euphorisch auf die Aussicht eines Zusammenschlusses, der in der Regel mit Kostensenkungen und einer größeren Marktmacht einhergeht. SABMiller-Papiere schossen um 20 Prozent in die Höhe, Anheuser-Busch sprangen um 6,4 Prozent hoch.
Der Stabilisierungsversuch bei den deutschen Versorgeraktien scheint sich dagegen als Strohfeuer herauszustellen: Die Anteile von RWE und auch Eon rutschen um 4,8 bzw. 6,4 Prozent ab. Anleger sorgen sich um die finanzielle Belastung aus dem Atomausstieg. Kepler Cheuvreux stufte RWE auf "Reduce" zurück.
Lufthansa gewannen 0,5 Prozent an Höhe. Die AUA-Mutter hat eine Straffung des Konzerns beschlossen. Die bisherige Struktur war nach Vorstandsangaben zu komplex geworden. Nun wird gestrafft und gespart. Mit der von McKinsey unterstützten Reorganisation werden nach vollständiger Umsetzung 500 Mio. Euro an jährlichen Ergebnisbeiträgen im Jahr erwartet.
Bei Inditex sorgte ein zweistelliges Umsatz-und Ergebnisplus im ersten Geschäftshalbjahr für Kursgewinne von 5,9 Prozent. Zahlreiche neue Läden und die Stärke seines Flagschiffs Zara kurbelten das Wachstum des Textilkonzerns an.
Der schwache Euro bescherte dem Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont in den ersten 5 Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 einen überraschend kräftigen Umsatzanstieg. Die Aktien schlossen mit einem satten Aufschlag von 6,6 Prozent. Für die Papiere von Konkurrent LVMH ging es im Kielwasser dieser Entwicklung um 3,8 Prozent hoch.