Banktitel mit deutlichen Gewinnen im Euro-Stoxx-50.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Freitagvormittag deutlich von den Vortagesverlusten erholt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.40 Uhr mit plus 2,30 Prozent oder 68,25 Punkte bei 3.039,03 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann 2,18 Prozent oder 207,52 Zähler auf 9.705,67 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 1,57 Prozent oder 94,71 Einheiten auf 6.131,41 Punkte.
Obwohl die Investoren bei den europäischen Aktien wieder zugreifen, hallt die Kritik an der jüngsten Maßnahme der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht ab. Viele Analysten befürchten, dass der EZB nun nicht mehr viel Handlungsspielraum bleibt.
Der Terminplan sei zum Wochenausklang unterdessen nur spärlicher gefüllt und die Nachrichtenlage dürfte sich etwas beruhigen. Zwar könnten Jänner-Industrieproduktionszahlen aus Italien am Vormittag für Bewegung sorgen, jedoch dürften diese von wenig Relevanz sein. In den USA richte sich der Fokus auf Zahlen zu den Importpreisen im Februar. Hier erwarten die Helaba-Analysten nochmals ein "kleines Minus der Importpreise im Vergleich zum Vormonat."
Im Branchenvergleich dürften besonders Bank- und Finanztitel mit Gewinnsprüngen auf den EZB-Beschluss reagiert haben. Intesa Sanpaolo und Unicredit führten den europäische Leitindex mit einem Plus von deutlich über 5 Prozent ab. Banco Santander, BNP Paribas und Deutsche Bank reihten sich dahinter mit bis zu plus 4,52 Prozent ein. Dass die EZB nun Geld zu einem Negativzins von bis zu 0,4 Prozent an die Banken verleihe, sei eine verbotene Subventionspolitik zur "Stützung von Zombie-Banken und konkursgefährdeten Staaten", sagte der Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts ifo, Hans-Werner Sinn, der "Bild"-Zeitung vom Freitag.
Einer der wenigen Verlierer am Freitagvormittag waren die Aktien von RWE, welche um 0,89 Prozent verloren. Deutlicher sackten die Titel von Abengoa B um 10,59 Prozent ab.