Am Montag

Europas Leitbörsen eröffnen mit Verlusten

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Nach guten Ergebnissen der Vorwoche werden Gewinnmitnahmen erwartet.

Die europäischen Börsen werden am Montag mit leichten Kursverlusten erwartet. Der Future auf den Euro-Stoxx 50 stand eine halbe Stunde vor Handelsstart um 0,20 Prozent tiefer als zum Schluss der europäischen Börsen vom Freitag. Den britischen FTSE 100 taxierte der Broker Finspreads mit 0,08 Prozent im Minus.

Der DAX dürfte am Montag vor dem Beginn erneuter Verhandlungen über Griechenlandhilfen zunächst leicht zurücksetzen. Allerdings hatte der deutsche Leitindex in der Vorwoche um mehr als fünf Prozent zugelegt. Der X-DAX als außerbörslicher Indikator für den Leitindex deutet rund eine Stunde vor Handelsbeginn einen um 0,10 Prozent niedrigeren Auftakt an. Die Vorgaben geben mit gemischten Tendenzen in Asien sowie seit Xetra-Schluss vom Freitag per saldo kaum veränderten US-Futures keine frischen Impulse

Viele Anleger dürften Börsianern zufolge vorsichtig bleiben vor dem Sondergipfel der Euro-Finanzminister zu Griechenland-Hilfen. Auch die weiter drohende "Fiskalklippe" in den USA bremse die Risikofreude. Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung könnte es entsprechend einige Gewinnmitnahmen geben. Der Euro-Stoxx 50 hat die vergangenen fünf Handelstage in Folge zugelegt und mit einem Plus von 5,34 Prozent den größten Wochengewinn des Jahres erzielt. Auch das Ergebnis der vorgezogenen Regionalwahl im spanischen Katalonien könnte einem Händler zufolge etwas auf die Stimmung drücken.

Bei den Aktien von ThyssenKrupp wirkten mehrere Faktoren: Vorbörslich verloren sie zunächst 0,29 Prozent. Positiv wertete ein Börsianer den Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Wochenende, wonach der Industriekonzern wegen der massiven Probleme seiner Stahlwerke in den USA und Brasilien die Kosten um zwei Milliarden Euro senken will. Aufwiegen könnte dies allerdings ein Artikel in der "Financial Times Deutschland". Laut einem der Zeitung vorliegenden internen Zeitplan könnte sich der Verkauf der US-Werke länger hinziehen als erwartet. Daneben äußerten sich Analysten zu dem Wert: Während die Experten von Nomura ihr Kursziel um einen Euro auf 20 Euro anhoben und bei ihrer Kaufempfehlung blieben, senkte die Credit Suisse ihr Votum auf „Neutral“.

   Die Anteilsscheine der Deutschen Börse legten vorbörslich um 0,35 Prozent zu. Eine mögliche Verzögerung bei der von Deutschland forcierten Einführung einer Finanztransaktionssteuer bis 2016 dürfte sich positiv auf die Stimmung der Anleger niederschlagen, kommentierte ein Händler einen entsprechenden Bericht in der "Wirtschaftswoche". Der Zeitschrift zufolge hat der Steuerabteilungsleiter im Bundesfinanzministerium, Michael Sell, auf einer Veranstaltung in Berlin gesagt, dass er vor 2016 keine derartige Steuer in den Haushalt einstellen würde. Laut Sell unterstützten zwar elf Länder die deutsch-französische Initiative. Die Detailverhandlungen könnten aber noch eineinhalb Jahre dauern.

   Deutlich nach unten ging es für die Papiere der Tui. Sie verloren 0,91 Prozent, obwohl der Deutschland-Chefs Christian Clemens im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angekündigt hatte, die Umsatzrendite auf dem deutschen Markt in spätestens drei Jahren auf bis zu 3,5 Prozent erhöht zu haben. Das sollte sich laut Börsianer leicht positiv auf die Kursentwicklung auswirken.

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