Die europäischen Börsen sind am Freitag mit Verlusten in den Handel gestartet. Der Euro-Stoxx 50 fiel im frühen Handel um 0,48 % auf 2.557,17 Punkte. Der CAC-40 in Paris verlor 0,47 % auf 3.416,39 Punkte und auch für den Londoner FT-SE 100 ging es ähnlich stark um 0,60 % auf 5.043,87 Punkte nach unten. Mit Spannung wurden die Daten zum ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland erwartet.
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich demnach im Mai überraschend eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank leicht auf 101,5 Punkte von 101,6 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) zu seiner Umfrage unter rund 7.000 Firmen mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten dagegen einen Anstieg auf 102,0 Punkte erwartet.
Übersee zweifelt an Europa
Händler verwiesen auf die schwachen Vorgaben der Übersee-Börsen. Zweifel an der Fähigkeit der Europäer zur Bewältigung ihrer Schuldenkrise und die Aussicht auf strengere Finanzregularien hatten die US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Auch der Nikkei-225-Index rutschte in Tokio auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten ab.
Auf Unternehmensseite standen die Aktien von British Airways im Mittelpunkt. Die britische Fluggesellschaft ist im abgelaufenen Geschäftsjahr so tief in die roten Zahlen geflogen wie noch nie. Am Markt war aber noch Schlimmeres befürchtet worden, so dass die Aktien gar 0,27 % auf 187,00 Pence zulegen konnten.
Die Versorger GDF Suez und Enel wurden von der Schweizer Großbank UBS hochgestuft und lagen ebenfalls im Plus. Banken dagegen kamen mit dem schwachen Markt wieder unter Druck: Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) verzeichneten mit 2,86 % die deutlichsten Abgaben.
Lanxess haben am Freitag nach gegensätzlichen Studien deutliche 3,72 % auf 30,67 Euro verloren. Während Morgan Stanley das Kursziel für die Titel des Chemieunternehmens von 37 auf 43 Euro anhob und bei der Empfehlung "Overweight" blieb, stufte Merrill Lynch sie von "Neutral" auf "Underperform" ab und senkte das Ziel von 36 auf 28 Euro.