Am Dienstag

Europas Leitbörsen geben Vortagesgewinne wieder ab

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Banken-Aktien belastet durch Abwertung der EU durch S&P.

Europas Börsen haben am Dienstag schwächer geschlossen. Während die kräftigen Auftragseingänge für die US-Industrie die US-Börsen etwas stützte, konnten die europäischen Leitbörsen nicht von Konjunkturdaten profitieren. Belastet wurden die Börsen von den Unsicherheiten über Rohstoffpreise, Leitzinserhöhung und die Kreditwürdigkeit Europas. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,44 Prozent auf 3.619,31 Zähler.

   In der Eurozone sind die Produzentenpreise leicht zurückgegangen. Im Vormonatsvergleich fielen die Preise im Juni um 0,1 Prozent. Ökonomen hatten mit gleichbleibenden Preisen gerechnet. Der deutliche Rückgang im Vorjahresvergleich ist vor allem auf gesunkene Energiepreise zurückzuführen. Insbesondere die Ölpreise sind derzeit auf sehr niedrigem Niveau. Zudem ziehen sich die spekulativen Finanzanleger weiter aus dem Ölmarkt zurück und verstärken damit den Abgabedruck.

   Dies bringt neben der EZB auch die US-Notenbank unter Zugzwang, die auf die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren zusteuert. So gibt es an den Finanzmärkten die Befürchtung, dass die Preisdynamik für eine Zinserhöhung einfach zu schwach ist.

   Wichtige Impulse werden jetzt von dem am Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht erwartet. Von den Arbeitsmarktdaten erhoffen Marktteilnehmer auch wichtige Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Schritte der US-Währungshüter.

   Im Branchenvergleich setzt dieser Preisabfall vor allem den Oil-und Gasunternehmen deutlich zu. Die Anteilsscheine von Eni verloren ein Prozent und die Total-Aktien fielen 0,67 Prozent.

   Dass die Ratingagentur S&P der EU am Montag nach Handelsschluss mit einer Abstufung ihrer Kreditwürdigkeit drohte und daher den Ausblick für das Bonitätsrating von "stabil" auf "negativ" senkte, belastete vor allem die Banken- und Finanzwerte. Die Aktien von Exor verloren ein halbes Prozent sowie die Deutsche Börse 0,38 Prozent. Die Anteilsscheine von Banco Santander gaben 1,36 Prozent ab und die Deutsche Bank sogar 2,50 Prozent.

   Am Mittwoch legt die Societe Generale ihre Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Die Papiere der französischen Bank notierten mit minus 0,79 Prozent. Ein Geschäftsbericht für das erste Halbjahr ist auch von der UniCredit Group zu erwarten. Die Titel der italienischen Bank reihten sich ebenfalls mit minus 0,99 Prozent in der Verlustzone ein.
 

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