Hoher Stand

Europas Leitbörsen im Frühhandel fester

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Euro-Stoxx-50 stieg 0,27% oder 10,20 Punkte bei 3.791,99 Einheiten.

Die Leitbörsen in Europa zeigten am Freitagvormittag freundlich. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit plus 0,27 Prozent oder 10,20 Punkte bei 3.791,99 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,54 Prozent oder 65,91 Zähler auf 12.232,35 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,32 Prozent oder 22,24 auf 7.037,60 Punkte.

Die europäischen Aktienmärkte verzeichnen einen so hohen Stand wie seit fast sieben Jahren nicht mehr. Hintergrund ist das Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) für Staatsanleihen, das jeden Monat bis zu 60 Milliarden Euro in die Märkte spült. Während die europäischen Aktienmärkte dadurch ihren Höhenflug fortsetzen, zeigt sich die Realwirtschaft noch mit verhaltenen Zuwächsen.

So kommt Frankreichs Wirtschaft nicht so recht in die Gänge. Dort trat die Industrieproduktion im Februar auf der Stelle und konnte nicht an den soliden Jahresstart anknüpfen. Die Produktion blieb gegenüber dem Jänner unverändert, Experten hatten aber sogar einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent erwartet.

Auch aus Großbritannien werden im weiteren Verlauf Produktionszahlen erwartet. Die Dynamik der Expansion habe in den letzten Monaten spürbar nachgelassen, konstatieren die Analysten der Helaba-Bank. Sie rechnen mit keinen positiven Überraschungen. Am Nachmittag stehen noch die US-Importpreise auf dem Tagesplan. Allgemein gehen Börsianer von einem ruhigen Handelsverlauf aus, von den anstehenden Konjunkturdaten seien keine Impulse zu erwarten.

Die Aktien der Deutschen Bank wurden kaum bewegt davon, dass das Geldhaus möglicherweise eine Großbaustelle abhaken kann: Laut Medienberichten steht die Deutsche Bank in den USA und Großbritannien kurz vor der Beilegung des Ermittlungsverfahrens wegen des Vorwurfs der Zinsmanipulation. Demnach muss das Institut umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro Strafe zahlen. Ein Händler sagte, mit dem Ende des Verfahrens würde das seit Jahren über der Bank hängende Damokles-Schwert endlich verschwinden. Die Aktie lag zuletzt ein über halbes Prozent im Plus.

Europas führender Einzelhändler Carrefour profitiert von einer Erholung der Geschäfte auf dem französischen Heimatmarkt. Der Umsatz auf vergleichbarer Basis sei deswegen im ersten Quartal um 2,3 Prozent auf 21 Mrd. Euro gestiegen. Die Aktien verteuerten sich daraufhin 2,22 Prozent.

Hingegen brachen Südzucker-Papiere um 8,82 Prozent ein. Europas größter Zuckerkonzern stellt sich nach einem äußerst schwierigen Jahr auf weiteren Gegenwind ein: Der Konzernumsatz dürfte im Geschäftsjahr 2015/2016 (bis Ende Februar) auf bis zu 6 Milliarden Euro sinken; das operative Ergebnis könnte auf 50 bis 150 Millionen Euro fallen. Grund für den Pessimismus ist die anhaltende Talfahrt am Zucker- und Ethanolmarkt. Die sinkenden Preise hatten Südzucker bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 stark belastet.

Ebenfalls in der Verlustzone fanden sich die Titel von Givaudan mit minus 1,40 Prozent. Der Schweizer Duft- und Aromenhersteller legte wegen schwächelnder Märkte in Asien und Osteuropa nur zaghaft zu: Der Konzern steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal um 0,4 Prozent auf 1,09 Milliarden Schweizer Franken (1,05 Mrd. Euro).

Außerdem gaben die BMW-Aktien 0,13 Prozent nach. Der Automobilhersteller entwickelt eine Datenbrille speziell für Autofahrer.

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