SAP treibt DAX an - Europas Baubranche erholt sich.
Europas Leitbörsen sind am Mittwoch im Frühhandel nach einem kleinem Rückschlag am Vortag wieder in die Gewinnezone zurückgekehrt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.50 Uhr mit plus 0,89 Prozent oder 26,07 Punkte bei 2.957,17 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,57 Prozent oder 56,78 Zähler auf 10.038,02 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,39 Prozent oder 25,97 Einheiten auf 6.723,34 Punkte.
Investoren sind weiter positiv für den Aktienmarkt gestimmt, hieß es unter Experten. Außerdem dürften auch gute Unternehmenszahlen aus den USA noch etwas nachgewirkt haben.
Unterdessen habe sich Europas Baubranche allmählich von der Finanzkrise, die sie 2008 in die Tiefe riss, erholt. Im abgelaufenen Jahr sei der Gesamtumsatz der Top-50 in Europa im Vergleich zu 2014 um 5 Prozent und deren Marktkapitalisierung um 21 Prozent gestiegen.
Unterdurchschnittlich dynamisch hatt sich allerdings die drei größten europäischen Bauriesen - Vinci (Frankreich), ACS (Spanien) und Bouygues (Frankreich) - entwickelt. Ihre Bauleistung ging im abgelaufenen Jahr entgegen dem Trend zurück. Trotzdem notieren die Aktien von Vinci mit 0,20 Prozent im Plus und Bouygues stiegen um 0,94 Prozent. Bilfinger hat sich weitgehend aus dem Baugeschäft zurückgezogen und notierte mit 0,31 Prozent ebenfalls im Plus. Hingegen verloren ACS um 1,85 Prozent.
Daneben stand vor allem Europas größter Softwarekonzern SAP im Fokus der Anleger. Die Titel zogen nach Datenvorlage an die DAX-Spitze um 4,29 Prozent an. Ein Händler hob vor allem die insgesamt hohe Profitabilität hervor.
Gute Ergebnisse könnte auch ASML liefern. Europas größter Chipzulieferer rechnet im laufenden dritten Quartal mit deutlich profitableren Geschäften als zuletzt. Anleger zeigten sich überzeugt, so legten die niederländischen Titel um 3,32 Prozent zu.
Zudem sorgten Übernahmenachrichten in der Luftfahrtbranche für Bewegung. Die Lufthansa (minus 1,53 Prozent) verhandelt darüber, Strecken und Flugzeuge des schwer angeschlagenen Konkurrenten Air Berlin (minus 4,25 Prozent) zu übernehmen. Es sei eines von mehreren Szenarien, die für Air Berlin durchgespielt würden.
Auch Unilever kaufte ein. Der britisch-niederländische Konsumgüterspezialist kauft das Rasierer-Start-up Dollar Shave Club und stiegt somit ins das Rasierergeschäft ein. Die Aktien gewannen 3,32 Prozent.
Erneut fielen hingegen die in London notierten Titel von BHP Billiton um 2,47. Der weltgrößte Bergbaukonzern dämpft die Erwartungen an seine Eisenerzproduktion.
Außerdem treibt der deutsche Energiekonzern E.ON (plus 0,70 Prozent) den geplanten Börsengang seiner Kraftwerkstochter Uniper voran. Das Unternehmen soll im September an die Börse gebracht werden.