Zum Wochenbeginn

Europas Leitbörsen im Frühhandel schwächer

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Trübe Handelsprognose für China belastet - Bankenwerte leichter.

Die Leitbörsen in Europa sind am Montag einheitlich schwächer in die neue Handelswoche gestartet. Um 10.15 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 6.822,32 Punkten, das entspricht einem Abschlag von 99,05 Einheiten oder 1,43 Prozent. In London sank der FT-SE-100 um 22,8 Einheiten oder 0,39 Prozent auf 5.888,34 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 verlor 33,36 Einheiten oder 1,31 Prozent auf 2.512,80 Punkte. Der schwache Ausblick für Chinas Im- und Exporte im laufenden Jahr drückte die Kurse an Europas Börsen, nachdem er bereits die asiatischen Leitindizes belastet hatte.

   Weiter im Blickpunkt der Investoren stehen die Verhandlungen um eine mögliche Aufstockung des permanenten Euro-Stabilitätsmechanismus (ESM). Die deutsche Regierung will sich Medienberichten zufolge dem Druck zur Aufstockung des Rettungsfonds beugen. Demnach würden sich die Europäer wahrscheinlich auf die Aufstockung der beiden Rettungsfonds ESM und EFSF auf rund 700 Mrd. Euro einigen. Indes stiegen die kurzfristigen Einlagen der Privatbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Marktteilnehmern zufolge auf 820 Mrd. Euro, nachdem ihnen die EZB im Dezember und am Mittwoch insgesamt Kredite über eine Billion Euro für drei Jahre zum Niedrigzins von einem Prozent zur Verfügung gestellt hatte.

   Ein Branchenvergleich im breiter gefassten Euro-Stoxx wies den Nahrungsmittelsektor mit plus 0,24 Prozent als einzigen in der Gewinnzone aus, die Abgaben für die Gesundheitspflege-Industrie (minus 0,43) hielten sich verhältnismäßig noch in Grenzen. Die höchsten Verluste setzte es für den Bankensektor, er verlor 2,22 Prozent, Rohstoffe lagen mit minus 2,13 Prozent ebenfalls schwach.

   Stärkster Einzelwert waren im Frühhandel Anheuser-Busch, sie legten um 0,55 Prozent auf 50,92 Euro zu. Neben den Brauerei-Titel notierten lediglich Danone (plus 0,26 Prozent), L'Oreal (plus 0,26 Prozent) und Nokia (plus 0,05 Prozent) mit Gewinnen. Am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 lagen hingegen zahlreiche Banktitel: Societe Generale gaben 2,56 Prozent auf 24,73 Euro nach, Intesa SanPaolo sanken um 2,38 Prozent, Deutsche Bank um 2,37 Prozent, und Intesa SanPaolo um 2,25 Prozent. Auch für ING setzte es ein Minus, sie fielen um 2,43 Prozent.

    Credit Suisse treibt den Umbau ihrer Bilanz voran. Die Schweizer Großbank kauft Angaben vom Montag zufolge erstmals nachrangiges Kapital zurück, das den zukünftigen schärferen Eigenkapitalanforderungen nicht mehr entspricht. Diese Instrumente sollen durch andere Formen von Hybridinstrumenten wie bedingte Pflichtwandelanleihen (Coco-Bonds) abgelöst werden. Credit Suisse verloren 1,20 Prozent auf 24,63 Schweizer Franken.

   Commerzbank verloren 3,46 Prozent auf 1,896 Euro. Das deutsche Geldinstitut hat bei der Stärkung seiner Kapitaldecke einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Durch die Umwandlung von Hybridpapieren in Aktien werde das harte Kernkapital (Core Tier 1) im ersten Halbjahr 2012 um 776 Mio. Euro gestärkt, teilte die Bank mit. Nach Steuern bringe die Maßnahme zudem einen Gewinn von 87 Mio. Euro. Bis Ende 2017 stärke die Transaktion das harte Kernkapital sogar um rund 1,2 Mrd. Euro nach Steuern.

   Tesco verbilligten sich um 0,72 Prozent auf 315,95 Pence. Nach massiver Kritik wegen eines umstrittenen Praktikantenprogramms für junge Arbeitslose will der britische Einzelhandelsriese binnen zwei Jahren 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Tesco wolle den Kundendienst ausbauen, neue Filialen eröffnen und alte Geschäfte renovieren, kündigte der Konzern an.

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