Einheitlich

Europas Leitbörsen im Minus

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Der Euro-Stoxx-50 verlor 32,63 Einheiten oder 1,01% auf 3.186,95 Zähler

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 32,63 Einheiten oder 1,01 Prozent und schloss bei 3.186,95 Zähler.

Angesichts des bevorstehenden Quartalsendes gewichteten einige Investoren ihre Depots neu, sagte ein Händler. Da Europa und speziell Deutschland in den letzten Monaten übergewichtet worden seien, nehme der Verkaufsdruck mit sinkenden Kursen überproportional zu. Kein Investor wolle in der aktuellen Phase auf dem falschen Fuß erwischt werden, und zum Quartalsende einen Teil der bisherigen Performance wieder abgeben müssen, hieß es weiter.

Der Fokus der Anleger richtet sich weiterhin auf die europäische Konjunktur bzw. die Frage, wann die US-Notenbank den Leitzins wieder anziehen könnte. Zudem nehmen angesichts der massiven Proteste in Hongkong die weltpolitischen Unsicherheiten wieder zu, es von Marktbeobachtern.

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im September vor allem wegen pessimistischerer Verbraucher erneut eingetrübt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) sei um 0,7 Punkte auf 99,9 Zähler gefallen, teilte die EU-Kommission mit. Auch das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im September weiter eingetrübt. Der Business Climate Indicator (BCI) fiel um 0,09 Punkte auf 0,07 Zähler.

Am Nachmittag rückten aktuelle US-Daten in den Vordergrund: In den USA ist die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im August überraschend stark gesunken. Bereits vor Handelsstart in New York hatte das Handelsministerium mitgeteilt, dass die privaten Ausgaben der Verbraucher im August zum Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen sind. Die Einkommen der Verbraucher stiegen im August wie erwartet um 0,3 Prozent.

Ein Branchenvergleich zeigte Banken- und Rohstofftitel unter den größeren Verlierern. Laut den Analysten der Citigroup leidet der Rohstoff-Sektor unter einer sinkenden chinesischen Rohstoffnachfrage und einem stärkeren US-Dollar. Medien-Titel tendierten freundlich, nachdem die britische Bank Barclays den europäischen Sektor von "Neutral" auf "Positiv" hochgestuft hatte.

Unter den Bankwerten im Euro-Stoxx-50 mussten Banco Santander ein Minus von 2,58 Prozent verdauen. Intesa SanPaolo büßten in Mailand 1,98 Prozent ein und Societe Generale gaben in Paris um 1,66 Prozent nach.

Unter den übrigen Einzelwerten rückten die Aktien der UBS in den Fokus. Die Aktionäre können sich bei der rechtlichen Neuaufstellung der Schweizer Großbank auf eine zusätzliche Dividende freuen und mit einem Gewinnsprung rechnen. UBS-Aktien gewannen um 0,18 Prozent.

Trotz zahlreicher negativer Analystenreaktionen gelang den Papieren der Allianz nach ihrem Kurseinbruch vom Freitag eine Stabilisierung. Nach über 6 Prozent Verlust stand in den Versicherungstiteln nun ein Plus von 0,23 Prozent zu Buche. Die schnelle Reaktion der Fondstochter Pimco auf den überraschenden Abgang von Starinvestor Bill Gross helle die Stimmung wieder etwas auf, sagte ein Händler.

Um über 3,70 Prozent nach unten ging es hingegen für RWE. Grund ist das drohende Aus des Verkaufs der Tochter Dea an den russischen Oligarchen Michail Fridman. Ein möglicher britischer Einspruch könnte die Veräußerung platzen lassen.

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