Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,39 Prozent tiefer bei 3.175,62 Zähler.
Die europäischen Leitbörsen sind am Montag mehrheitlich mit schwächerer Tendenz aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 schloss nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel 0,39 Prozent tiefer bei 3.175,62 Zähler.
Enttäuschende Konjunkturnachrichten aus China und entsprechend schwache Aktienmärkte in Shanghai und Tokio trübten auch die Stimmung an den europäischen Finanzmärkten zu Wochenbeginn etwas ein. Die chinesische Industrieproduktion war im August geringer gestiegen als Analysten erwartet hatten. Das Umsatzwachstum im Einzelhandel fiel im vergangenen Monat zwar besser aus als prognostiziert. Allerdings liegen hier die Wachstumsraten seit Jahresbeginn auf dem niedrigsten Niveau seit 2003.
Allerdings richten sich die Blicke der Anleger bereits auch auf die mit großer Spannung erwartete Sitzung der US-Notenbank Fed, die am Donnerstag erstmals seit Jahren die Zinsen anheben könnte. Zwar ist allen Beteiligten noch nicht klar, welches Szenario die Börse bevorzugt - Zinserhöhung schon jetzt oder später - aber sie wollen endlich Klarheit, kommentierte ein Experte von CMC Markets.
Ein Marktanalyst vom Broker IG erinnerte daran, dass die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung derzeit unter 30 Prozent gesehen werde. Die aktuelle Schwäche des US-Dollar gegenüber einer Reihe anderer Währungen deutet darauf hin, dass die amerikanischen Währungshüter die Zinsen unverändert ließen.
Die in Europa veröffentlichten Wirtschaftsdaten lieferten keine nennenswerten Impulse: Die Industrieproduktion in der Eurozone hat im Juli nach zwei Rückgängen in Folge deutlich stärker als erwartet zugelegt. Die Produktion sei um 0,6 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.
Unter den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 zeigten Nokia mit einem Kursanstieg um knapp zwei Prozent stark auf. Die Aktie von RWE fand sich mit minus 2,16 Prozent hingegen am unteren Ende der Kursliste. Beim größten deutschen Energieversorger E.ON hingegen sorgten die Analysten von Bernstein und Goldman Sachs mit bekräftigten Kaufempfehlungen für Auftrieb: Die Aktie gewann 0,29 Prozent.
In Frankfurt konnten zudem Infineon von einem positiven Bericht des US-Anlegermagazins "Barron's" profitieren. Anleger schenkten dem deutschen Chipbauer derzeit zu wenig Aufmerksamkeit, hieß es in dem Artikel. Das ist aus Sicht des Autors aber nicht gerechtfertigt, da die Investitionen in fortgeschrittene Wafer-Technologien und der Fokus auf den Automarkt sich auszahlen sollten. Das Papier des Halbleiterherstellers verbesserte sich um gut zwei Prozent.
Der französische Reifenhersteller Michelin (Aktie minus 1,31 Prozent) will sich einem Pressebericht zufolge neu aufstellen. Am Freitag habe der Konzern intern zwei Umbaupläne vorgestellt, die auch zu einem Stellenabbau in den betroffenen Bereichen führen können, berichtete die französische Zeitung "Les Echos" (Montagausgabe).