Bernanke-Aussagen

Europas Leitbörsen im Sinkflug

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Fed könnte Anleihenkaufprogramm noch heuer stoppen - Bank- und Autowerte tiefrot.

Das herannahende Ende der ultraexpansiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed und eine sich eintrübende Stimmung in der chinesischen Industrie haben am Donnerstag die europäischen Leitbörsen tiefrot schließen lassen. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 sackte 3,63 Prozent auf 2.586,45 Punkte ab. Der DAX schloss mit einem Minus von 3,28 Prozent bei 7.928,48 Punkten und damit unter der 8.000 Punkte Marke.

US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat am Mittwochabend das baldige Ende des ultraexpansiven Anleihenkaufprogramms angedeutet, über das an den Märkten seit Wochen spekuliert wird. Sollte die wirtschaftliche Lage den Erwartungen entsprechen, könnte die Fed bis Ende 2013 das Programm zurückfahren und bis Mitte 2014 komplett stoppen, kündigte Bernanke an. Gleichzeitig verwies er darauf, dass die Notenbank bei einer Verschlechterung der Lage weiter den Geldhahn offenhalten würde.

Daneben fand die Fülle an Konjunkturdaten, die heute veröffentlicht wurden, kaum Beachtung. Einige Experten verwiesen auf die schwache HSBC-Umfrage unter chinesischen Einkaufsmanager der Industrie als zusätzlichen Belastungsfaktor. Das von Markit erhobene Pendant für die Eurozone (PMI) konnte hingegen auf das höchste Niveau seit März 2012 steigen. Auch die US-Daten fielen gemischt aus.

Unter den Einzelwerten blieb die Nachrichtenlage dünn. Bankwerte zeigten durch die Bernanke-Aussagen besonders belastet. BNP Paribas fielen um 4,28 Prozent auf 41,795 Euro. Societe Generale rutschten um 4,39 Prozent auf 27,54 Euro ab und Intesa Sanpaolo knickten um 4,60 Prozent auf 1,264 Euro ein.

Noch hinter dem Banksektor rangierten im Euro-Stoxx-50 die Autobauer. Volkswagen gaben um 4,13 Prozent auf 153,10 Euro nach. Die Wolfsburger erzielen ein Drittel ihres Umsatzes in China. Daimler reduzierten sich um 4,58 Prozent auf 44,58 Euro und BMW sanken um 4,83 Prozent auf 66,43 Euro.

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