Im Frühhandel

Europas Leitbörsen klar im Minus

Teilen

Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,92% oder 32,77 Punkte auf 3.523,61 Einheiten.

Die Leitbörsen in Europa haben sich am Freitagvormittag mit einer klar leichteren Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 0,92 Prozent oder 32,77 Punkte bei 3.523,61 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 1,09 Prozent oder 123,31 Zähler auf 11.217,29 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,93 Prozent oder 63,47 auf 6.795,77 Punkte.

Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht konnten auch stärker als erwartet ausgefallene Industrieaufträge die Investoren nicht aus der Reserve locken. Die deutsche Industrie hat im April dank der starken Nachfrage aus der Eurozone ihre Aufträge fast dreimal so kräftig gesteigert wie erwartet. Die Bestellungen legten um 1,4 Prozent zum Vormonat zu, wie das deutsche Wirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Die Augen vieler Investoren richten sich jedoch besonders auf die Jobdaten aus den USA. Die anhaltend niedrigen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als Indikator lassen einen freundlichen Bericht erwarten, erklärten Analysten.

Investoren reagierten zudem vorsichtig auf den Zahlungsaufschub Griechenlands durch den Internationalen Währungsfonds. Von griechischer Seite wurde nach der erhaltenen Frist bis Ende Juni Widerstand zu den Plänen der Geldgeber deutlich. Der griechische Premier Alexis Tsipras habe gestern in einem Telefonat mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsidenten François Hollande mitgeteilt, dass die vorgeschlagenen Reformmaßnahmen nicht die Grundlage für eine Einigung zur Lösung der Finanzkrise darstellen. Gegenüber der britischen BBC erklärte zudem der griechische Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis öffentlich, dass die Forderungen der Geldgeber inakzeptabel seien.

Unter den Einzelwerten standen Bankaktien im Rampenlicht. Laut Medienberichten stehen bis zu neuen Großbanken vor einer Milliarden-Einigung im US-Hypothekenverfahren. Laut Insidern sollen die betroffenen Banken jeweils bis zu zwei oder drei Mrd. Dollar hinlegen. Die Summe hänge vor allem vom Volumen der Wertpapiere ab, die während der Finanzkrise massiv an Wert eingebüßt hatten, sowie vom Ausmaß des Fehlverhaltens der Bank. Betroffene Banken sind in Europa beispielsweise die UBS, Credit Suisse oder die UBS. Die Aktien der Deutschen Bank gaben 0,95 Prozent an Wert ab, UBS fielen 0,97 Prozent und Credit Suisse reduzierten sich um 1,10 Prozent.

Vergleichsweise klein fiel die 117 Mio. Pfund-Strafe für die Lloyds Banking Group aus. Die britische Finanzaufsicht FCA hatte damit dennoch die höchste Strafe im Bereich des Privatkundengeschäfts verhängt. Das Institut hat seinen Kunden von 2012 bis 2013 unnötige Kreditversicherungen verkauf und Kundenbeschwerden darüber abgeschmettert. Zur Entschädigung der Kunden hat die Bank nun bereits 12 Mrd. Pfund zurückgestellt. Lloyds-Papiere ermäßigten sich um 0,30 Prozent.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.