Vielzahl an Unternehmensergebnissen vor Zinsentscheid in London im Fokus.
Die Leitbörsen in Europa haben sich am Donnerstagvormittag mit etwas höherer Tendenz gezeigt. Marktteilnehmer verwiesen auf positive Börsenvorlagen aus Asien als unterstützenden Faktor.
Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.40 Uhr mit plus 0,57 Prozent bei 2.927,60 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 0,83 Prozent auf 10.254,67 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,07 Prozent auf 6.639,17 Punkte.
Im Fokus steht auf fundamentaler Seite der Zinsentscheid der britischen Notenbank. Experten gehen davon aus, dass die britischen Währungshüter mit einer Zinssenkung auf das Brexit-Votum und dessen Folgen reagieren werden. Mit einem solchen Schritt würden sie versuchen, der Wirtschaft des Landes positive Impulse zu verleihen, nachdem es zuletzt vermehrt Schwächesignale gegeben hatte.
Auf Unternehmensebene wirken in der laufenden Berichtssaison vor allem die präsentierten Quartalszahlen als kursbewegend. Nokia-Aktien knickten um 4,7 Prozent ein. Geringere Investitionen von Telekomkonzernen in ihre Netzwerke haben dem finnischen Unternehmen zugesetzt. Der Betriebsgewinn (Ebit) ist im zweiten Quartal um fast die Hälfte auf 332 Mio. Euro eingebrochen.
Siemens gewannen 3,2 Prozent. Der Elektrokonzern hob nach einem starken dritten Quartal die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr spürbar an. Nun sollen heuer bis zu 5,7 Mrd. Euro verdient werden, nachdem man zuvor bis zu 5,44 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden waren.
Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hat im ersten Halbjahr 2016 mehr verdient als vor Jahresfrist. Vor allem im Geschäft mit Haut- und Körperpflegeprodukten konnte der deutsche Konzern die Erträge steigern - anders als im Klebstoffgeschäft rund um Tesa. Die Beiersdorf-Aktie reagierte mit einem Abschlag von 2,5 Prozent.
Bei Adidas sorgten die detaillierten Zahlen zum zweiten Quartal für ein Kursminus von 1,7 Prozent. Ein Marktteilnehmer sprach von Gewinnmitnahmen. Der Sportartikelhersteller äußerte sich zuversichtlicher als bisher zu den Bruttomargen im laufenden Jahr und erwartet in allen Regionen außer Russland ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum.