Talfahrt

Europas Leitbörsen mit deutlichen Verlusten

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Euro-Stoxx verlor 47,54 Einheiten oder 2,15 Prozent auf 2.159,07 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen konnten am Freitag, vor dem Hintergrund eines etwas freundlicherer US-Marktes, ihre anfänglichen Kursverluste vorübergehend etwas begrenzen, schlossen aber dennoch mit deutlichen Verlusten. Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 47,54 Einheiten oder 2,15 Prozent auf 2.159,07 Zähler ab. Zwischenzeitlich gab der europäische Leitindex sogar um mehr als 4 Prozent nach.

Dass die US-Aktienmärkte zum europäischen Börsenschluss nicht tief im Minus notierten, begründeten Händler mit notwendigen Korrekturbewegungen. Rezessionssorgen und verheerende US-Konjunkturdaten hatten am Vortag an den internationalen Aktienmärkten für herbe Verluste gesorgt. Die Märkte sind alles andere als ruhig, kommentierte ein Marktteilnehmer und verwies auf die deutlich angestiegenen Volatilitätsindizes. Die Angst vor einer sich abkühlenden Weltkonjunktur und einer weiteren Verschärfung der Schuldenkrisen bleiben die Hauptsorgen der Anleger, hieß es weiter.

Zweifel an der Zahlungskraft europäischer Finanzinstitute, deren Bilanzen durch die Euro-Schuldenkrise in Mitleidenschaft gezogen wurden, belasten auch zum Wochenausklang den Bankensektor. Der entsprechende Branchenindex verringerte sich um 3,22 Prozent, wobei UniCredit (minus 5,81 Prozent) und Intesa Sanpaolo (minus 5,35 Prozent) am meisten einbüßten.

Ebenfalls verlustreich verabschiedeten sich Autowerte ins Wochenende, nachdem Goldman Sachs in einer Branchenstudie zahlreiche Kursziele gesenkt hatte. Im Euro-Stoxx-50 verbilligten sich BMW um 3,42 Prozent und Daimler um 2,59 Prozent. Im Branchenvergleich setzten sich unterdessen Technologiewerte als stärkster Sektor durch. Allen voran konnten Nokia um 4,68 Prozent auf 4,07 Euro zulegen, während sich Infineon um ein Prozent auf 5,56 Euro verbesserten.

In London gerieten die Papiere des Softwareunternehmens Autonomy in den Fokus der Anleger, nachdem sich Hewlett-Packard bereiterklärt hatte, das britische Unternehmen um 10,3 Mrd. Dollar zu übernehmen. Der Kaufpreis entspricht einem satten Aufschlag auf den Unternehmenswert. Die Autonomy-Aktien sprangen folglich um beachtliche 71,59 Prozent auf 2.469 Pence. Vor diesem Hintergrund konnten auch andere Softwaretitel zulegen. So stiegen etwa Software AG in Frankfurt um 5,82 Prozent auf 28,10 Euro und Temenos Group legten in Zürich 5,43 Prozent auf 15,55 Franken zu.

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