US-Häuserdaten stützen

Europas Leitbörsen mit höherer Tendenz

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Euro-Stoxx stieg um 14,27 Einheiten oder 0,56% auf 2.567,67 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind zur Wochenmitte überwiegend mit moderaten Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 14,27 Einheiten oder 0,56 Prozent auf 2.567,67 Zähler. Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed bereits vorgeprescht sind, hat nun auch die Bank of Japan überraschend eine Ausweitung ihrer Wertpapierkäufe um zehn Billionen Yen auf damit 80 Billionen Yen (etwa 778 Mrd. Euro) angekündigt und damit die asiatischen und anfangs auch die europäischen Börsen beflügelt. Nach einem freundlichen Auftakt übernahmen an den europäischen Börsen im Vormittagshandel allerdings bereits wieder Gewinnmitnahmen Überhand, hieß es aus dem Handel. Der Markt war zuletzt mit Hilfe der weltweit locker sitzenden geldpolitischen Zügel kräftig gestiegen.

Im Blickfeld standen am Nachmittag die aktuellen Zahlen zum US-Immobilien- und Häusermarkt. Erstere zogen Börsianern zufolge nur geringfügige Auswirkungen nach sich, während die aktuellen Daten zum Häusermarkt für eine deutlich bessere Stimmung unter den Anlegern sorgten. In den USA sind die Verkäufe bestehender Häuser im August stärker als erwartet gestiegen. Im Juli war der Anstieg noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Eine gut behauptete US-Börseneröffnung dürfte darüber hinaus ebenfalls positive Impulse gesetzt haben, hieß es von Marktbeobachtern.

Darüber hinaus erhielt das Euroland Portugal am Berichtstag frisches Geld zu deutlich günstigeren Konditionen als zuletzt. Unterdessen ist Spanien der Ratingagentur Standard & Poor's zufolge derzeit nicht in Gefahr, mit seiner Kreditwürdigkeit auf Ramschstatus herabgestuft zu werden. Das Land stehe im Kampf gegen die Schuldenkrise zwar vor großen Herausforderungen, die schwer zu bewältigen seien, hieß es. Nach der Ankündigung der EZB, angeschlagenen Staaten unter Auflagen mit Anleihekäufen unter die Arme zu greifen, seien die Chancen auf Erfolg momentan aber wieder größer als noch vor einem Monat.

Inditex kletterten mit einem Plus von 3,67 Prozent 95,31 Euro an die Spitze des Euro-Stoxx-50. Der weltgrößte Mode-Einzelhändler lässt sich auch von der Wirtschaftskrise auf dem spanischen Heimatmarkt nicht bremsen. Rückenwind geben dem Mutterkonzern von Marken wie Zara und Massimo Dutti das florierende Onlinegeschäft, der Siegeszug in Schwellenländern und der immer schnellere Wechsel von Mode-Kollektionen. Wie das Management am Mittwoch mitteilte, schoss der Halbjahresgewinn um ein Drittel nach oben auf 944 Mio. Euro. Damit übertraf das Unternehmen deutlich die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit 905 Millionen gerechnet hatten. Im laufenden Quartal sei der Umsatz bisher auf vergleichbarer Basis um sieben Prozent gestiegen.

Autowerte zeigten sich am Mittwoch ebenfalls gut gesucht. Daimler erhöhten sich um 2,16 Prozent auf 40,035 Euro und Volkswagen stiegen um 1,62 Prozent auf 150,50 Euro. Finanzwerte tendierten ohne klare Richtung. Deutsche Bank gingen mit einem klaren Plus von 1,54 Prozent auf 32,90 Euro aus dem Handel, während unter den französischen Bankwerten BNP Paribas kaum verändert mit einem minimalen Minus von 0,03 Prozent auf 39,525 Euro schlossen. Societe Generale gingen unverändert bei 24,10 Euro aus dem Handel.

Schwächster Wert innerhalb des Euro-Stoxx-50 waren ASML mit einem Kursabschlag von 3,02 Prozent auf 42,12 Euro. Die Wertpapierexperten der US-Bank JP Morgan haben das Kursziel für die Papiere von 48,50 auf 44,00 Euro gesenkt, das Anlagevotum aber auf "Overweight" belassen. ASML entwickle sich den Analysten zufolge zwar aufgrund seiner führenden Marktstellung auch in einem negativen Umfeld überdurchschnittlich, die Konjunkturschwäche dürfte aber dennoch belasten. In der Folge schraubten die Analysten auch die Gewinnerwartungen für 2013 und 2014 nach unten.

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