Am Freitag

Europas Leitbörsen mit kräftigen Abschlägen

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Enttäuschende Konjunkturnachrichten und Sorge um Spanien trübte Stimmung.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 60,73 Einheiten oder 2,58 Prozent auf 2.291,51 Zähler.

Nach den enttäuschenden chinesischen Wirtschaftswachstumszahlen lagen Europas Börsen mehrheitlich schon kurz nach Eröffnung im Minus. Am Nachmittag schickte ein schwaches US-Verbrauchervertrauen die Börsen nochmals auf Tauchstation. Der Index der Uni Michigan sank von 76,2 auf 75,7 Punkte im April, obwohl Experten mit keiner Veränderung gerechnet hatten. Die Tiefststände wurden kurz nach 16.00 Uhr erreicht, danach setzte teilweise eine sehr geringe Erholungsbewegung ein.

Mit 1,15 Prozent auf 92,14 Euro lagen L'Oreal nach guten Zahlen als einer von nur zwei Euro-Stoxx-50 Werten im positiven Bereich. Der Kosmetikhersteller konnte seinen Umsatz auf 5,64 Mrd. Euro steigern und damit etwas mehr als am Markt erwartet worden war. Zudem äußersten sich einige Analysten positiv zu dem französischen Unternehmen.

Daneben rückten noch Nokia um 0,86 Prozent auf 3,06 Euro vor. Nach den kräftigen Kursverlusten vom Vortag zeigte sich der Technologiekonzern wieder etwas befestigt.

Stark unter Druck gerieten Bankaktien. Besonders die Banco Santander, die mit minus 7,07 Prozent auf 4,86 Euro die rote Laterne im gesamteuropäischen Index übernahmen, zeigte sich von der neuerlichen Sorge um Spanien belastet. Spanische Banken versorgen sich derzeit mit billigem Zentralbankgeld, um gegen Liquiditätsengpässe gewappnet zu sein. Daneben kündigten einige Mitglieder der europäischen Zentralbank (EZB) an, dass die EZB als Krisenfeuerwehr bereitstünde. Derzeit sei aber keine Neuaufnahme des Anleihenkaufprogramms geplant, betonten die EZB-Experten. UniCredit sackten um 6,01 Prozent auf 3,03 Euro ab, Societe Generale büßten 5,79 Prozent auf 17,81 Euro ein.

VW meldete einen neuen Absatzrekord im Quartal. Der Wolfsburger Autobauer verkaufte in den ersten drei Monaten mit 2,16 Mio. Fahrzeugen seiner Kernmarke VW so viel wie noch nie zuvor. Die Titel zollten dem schwachen Umfeld Tribut und sanken um 1,87 Prozent auf 128,80 Euro.
 

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