Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen mit Kursgewinnen

Teilen

Die guten Vorgaben aus den USA und die steigenden Ölpreise stützen.

Die europäischen Leitbörsen haben am Donnerstag im Mittagshandel von guten Vorgaben aus den USA und China sowie weiter steigenden Ölpreisen profitiert und sich einheitlich in der Gewinnzone gezeigt. Weiters rückte die laufende Berichtssaison ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Der Euro-Stoxx-50 stieg um 24,13 Einheiten oder 0,83 Prozent auf 2.920,76 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.00 Uhr mit 9.490,98 Punkten und plus 56,63 Einheiten oder 0,60 Prozent. Auch der FTSE-100 der Börse London legte 87,25 Zähler oder 1,49 Prozent zu und steht nun bei 5.924,39 Stellen.

An den US-Börsen hatten zur Wochenmitte gedämpfte Zinserhöhungserwartungen sowie stark steigende Rohölpreisen für Auftrieb gesorgt. Die positive Stimmung war auch auf die meisten asiatischen Börsen übergeschwappt.

Die heute Vormittag veröffentlichte EU-Winterprognose brachte indessen keine nennenswerten Impulse. Nach Schätzung der EU-Kommission wird sich die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr sowohl in der gesamten EU als auch in der Eurozone um je 0,1 Prozentpunkte gegenüber der Herbstprognose verschlechtern. Für 2016 werden für die EU nur mehr 1,9 Prozent an Wachstum vorausgesagt, für die Währungsunion 1,7 Prozent.

Konjunkturseitig dürften im weiteren Tageverlauf die Leitzinsentscheidung der Bank of England (BoE) etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Am Nachmittag kommen aus den USA Zahlen zu den Auftragseingängen der Industrie, den Lohnstückkosten sowie den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda.

Bei den Ölpreisen ging es am Donnerstag weiter bergauf. Brent notierte zuletzt wieder über 35 Dollar und WTI hält sich klar über 32 Dollar. Energiewerte waren vor diesem Hintergrund vermehrt im Plus anzutreffen. Im Euro-Stoxx-50 zogen Eni um 1,93 Prozent an, E.ON gewannen 2,51 Prozent und Total legten 2,59 Prozent zu.

In London sammelten sich ebenfalls Rohstoff- und Ölwerte im grünen Bereich. Royal Dutch Shell A zogen um 6,33 Prozent an, obwohl der Gewinn des Ölkonzerns im vergangenen Jahr aufgrund des Ölpreisrückgangs um fast 90 Prozent eingebrochen war. Auch BP erhöhten sich um 3,78 Prozent. Noch stärkere Aufschläge strichen jedoch Minenwerte ein: Rio Tinto notierten um klare 7,63 Prozent fester, BHP Billiton legten 8,69 Prozent zu und Anglo American sprangen sogar mit plus 11,34 Prozent an die FTSE-100-Spitze.

ING Groep führten mit plus 10,17 Prozent die Liste der Kursgewinner im Euro-Stoxx-50 an. Dank gut laufender Geschäfte und einer geringeren Vorsorge für Kreditausfälle hat die niederländische Bank 2015 deutlich mehr verdient. Unterm Strich schnellte der Überschuss auch wegen gesunkener Kosten für die Konzernaufspaltung um 220 Prozent auf 4 Mrd. Euro nach oben.

An zweiter Stelle rangierten Munich Re mit plus 4,20 Prozent. Trotz eines Gewinnrückgangs hat der Konzern eine deutliche Dividendenerhöhung angekündigt und damit die Anleger positiv überrascht. Mit einem Überschuss von 3,1 Mrd. Euro blieben nach vorläufigen Zahlen rund 100 Mio. Euro weniger übrig als ein Jahr zuvor.

Der Autobauer Daimler hat seinen Umsatz 2015 stärker als erwartet steigern konnte. Auch die angekündigte Dividende übertraf die Markterwartungen. Dennoch verloren die Papiere 3,84 Prozent.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca rechnet indessen wegen der Generika-Konkurrenz im neuen Jahr mit einem Ergebnisrückgang. Die Aktien büßten in London 4,49 Prozent ein. Vodafone verloren ebenfalls 0,64 Prozent, obwohl der Mobilfunkkonzern dank der Erholung in Europa das sechste Quartal in Folge mehr Umsatz gemacht. Das starke britische Pfund vermiest Vodafone allerdings die besseren Aussichten im Kerngeschäft.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.