Positive Konjukturdaten

Europas Leitbörsen mit Kursverlusten

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Euro-Stoxx hat mit 2.508,08 Punkten um 10,92 Zähler oder 0,43% schwächer geschlossen

Die europäischen Aktienmärkte haben die Sitzung am Donnerstag trotz großteils positiver Nachrichten von der Konjunkturfront mehrheitlich mit schwächerer Tendenz beendet. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung auf "weitere Gewinnmitnahmen" sowie auf die "anhaltende Unsicherheit betreffend Griechenland".

Nach einem verhaltenen Start hatte eine überraschend deutliche Aufhellung des deutschen ifo-Geschäftsklimas zwischenzeitlich für etwas Auftrieb gesorgt. Dann aber drückten laut Händlern Spekulationen über ein großes Verkaufsprogramm für europäische Aktien sowie Sorgen um eine mögliche Abstufung der Kreditwürdigkeit Portugals die Kurse ins Minus.

Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 109,6 von 108,3 Punkten im Vormonat, teilte das Institut mit. Analysten hatten nur einen leichten Anstieg auf 108,8 Zähler erwartet. Das Barometer für die Geschäftsaussichten legte von 100,9 Punkten auf 102,3 Zähler zu. Hier hatten Analysten mit 102,0 Punkten gerechnet. Auch die Geschäftslage wurde besser bewertet. Zudem hat sich in Italien die Verbraucherstimmung im Februar unerwartet deutlich aufgehellt, wurde ferner bekannt.

Die Abschwächung der Wirtschaft in Europa schlägt sich jedoch voll in der von EU-Währungskommissar Olli Rehn präsentierten Zwischenprognose der Konjunktur für das laufende Jahr nieder. Rehn spricht von einer "milden Rezession".

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Daten fielen wiederum besser aus als erwartet, halfen den europäischen Märkten aber kaum auf die Sprünge. So sind die Preise von US-Einfamilienhäusern im Dezember stärker als erwartet gestiegen und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche niedriger als erwartet ausgefallen.

Unter den Einzelwerten rückten vor allem einige Finanztitel nach Zahlenvorlage in den Blickpunkt. Die Aktien von Swiss Re stiegen um 2,64 Prozent auf 54,40 Franken. Der Schweizer Rückversicherer hatte 2011 dank hoher Gewinne aus Kapitalanlagen mehr als erwartet verdient, obwohl Naturkatastrophen die operative Entwicklung deutlich belasteten.

In Frankfurt zählten Allianz mit einem Kursanstieg um 0,31 Prozent auf 90,10 Euro zu den Gewinnern. Europas größter Versicherer erzielte 2011 wegen der Euro-Schuldenkrise und den Turbulenzen an den Finanzmärkten zwar nur halb so viel Gewinn wie 2010, das operative Geschäft habe sich jedoch überraschend gut entwickelt, kommentierte ein Händler.

Credit Agricole mussten hingegen einen Abschlag in Höhe von 4,01 Prozent auf 4,81 Euro verbuchen. Die Schuldenkrise in Europa und Kosten für den geplanten Stellenabbau haben die französische Großbank im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gedrückt. Zwischen Oktober und Ende Dezember stehe ein Verlust von rund 3 Mrd. Euro in den Büchern, teilte die Bank mit. Damit schnitt die Bank etwas schlechter ab als von Experten erwartet.

Bei der teilverstaatlichten belgisch-französischen Großbank Dexia sorgten Verluste aus Geschäften mit griechischen Staatsanleihen sowie aus dem Verkauf des belgischen Arms der Dexia an den Staat für Kursabschläge 6,51 Prozent auf 0,287 Euro.

Ein moderater Gewinnrückgang im abgelaufenen Geschäftsjahr ließ die Titel von Iberdrola um 2,81 Prozent auf 4,534 Euro sinken, obwohl der spanische Stromversorger seine Ziele für das laufende Jahr bestätigte. Der Überschuss sei um 2,3 Prozent gesunken, teilte der Konzern mit. Beim Umsatz verbuchte Iberdrola ein Wachstum von 4 Prozent.

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