Fallende Ölpreise setzen Aktienkursen weiter zu.
Der scheinbar unaufhaltsame Abstieg der Ölpreise hat die wichtigsten europäischen Aktienmärkte auch am Dienstag unter Verkaufsdruck gesetzt. Der EuroStoxx 50 verlor am Vormittag 0,10 Prozent auf 3.020,01 Punkte. Damit summierte sich das Minus des Leitindex der Eurozone in den ersten drei Handelstagen des neuen Jahres bereits auf mehr als 4 Prozent.
In Paris ging es für den CAC-40-Index am Dienstag um 0,18 Prozent auf 4.103,82 Punkte runter. Der Londoner FTSE-100-Index fiel um 0,83 Prozent auf 6.364,07 Zähler.
Der Preis für US-Rohöl ist am Dienstag abermals unter die Marke von 50 Dollar (41,96 Euro) gefallen und kostete damit so wenig wie seit sechs Jahren nicht mehr. Seit dem vergangenen Sommer sind die Preise für das "schwarze Gold" um etwa die Hälfte eingebrochen und könnten Experten weiter nachgeben. Immer noch ist das Angebot auf dem Weltmarkt zu hoch und die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) zeigt keine Bereitschaft, mit einer geringeren Fördermenge gegenzusteuern.
Weiteres Störfeuer von der griechischen Börse müssen Anleger zumindest an diesem Dienstag nicht fürchten: Der Aktienmarkt in Athen ist wegen des orthodoxen Weihnachtsfestes geschlossen.
Am Montag hatten Diskussionen um einen Rückzug Griechenlands aus dem Euro europaweit für heftige Turbulenzen gesorgt und den Athener ASE-Index um fast 6 Prozent absacken lassen. Hintergrund dazu sind Ängste, dass die Hellenen bei einem entsprechenden Ausgang der anstehenden Neuwahlen ihre Sparpolitik beenden und einen Schuldenerlass verlangen könnten. Dies käme einer Aufkündigung der Vereinbarungen mit den Geberländern gleich.
Aus Branchensicht zeigte sich innerhalb der Stoxx-600-Indizes lediglich der Rohstoffsektor mit einem Gewinn von 0,15 Prozent im Plus. Die schwächsten Branchenindizes waren Technologie (minus 1,24 Prozent) sowie Öl & Gas (minus 0,90 Prozent).
Unter den Einzelwerten mangelte es an marktbeeinflussenden, fundamentalen Nachrichten, sodass vor allem Analystenstudien für Bewegung sorgten. An der EuroStoxx-Spitze lagen Enel mit einem Plus von 2,27 Prozent. Die Analysten der UBS haben die Titel des italienischen Versorgers mit "Buy" und einem Kursziel von 5,00 Euro in die Bewertung wieder aufgenommen. Gleichzeitig fanden die Aktien Eingang in die "Key Call"-Auswahlliste.
Danone-Aktien verteuerten sich ebenfalls gegen den negativen Markttrend um 0,57 Prozent. Zuvor hatte die britische Investmentbank Barclays die Anteilsscheine des französischen Nahrungsmittelkonzerns von "Underweight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 50 auf 62 Euro angehoben. Auch die Analysten der Credit Suisse erhöhten ihr Kursziel für Danone.