Zum Wochenschluss

Europas Leitbörsen mit Verlusten

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Unsicherheit vor Wahlen in Frankreich und Griechenland.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Am Nachmittag verschlechterte ein negativ aufgenommener US-Arbeitsmarktbericht das Sentiment am Markt. Auch ein schwacher Einkaufsmanagerindex für die Eurozone und die am Wochenende anstehenden Wahlen in Frankreich und Griechenland hätten Marktteilnehmern zufolge die Kauflaune der Investoren gedämpft. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 38,76 Einheiten oder 1,69 Prozent auf 2.248,34 Zähler.

Die Zahl der Beschäftigten stieg in den USA im April um 115.000 und damit geringer als von Volkswirten erwartet worden war. Die Konsensprognose lautete auf 160.000 neue Beschäftigte. Allerdings wurde der Beschäftigungsanstieg für März um 34.000 auf 154.000 nach oben revidiert. Zudem sank die Arbeitslosenquote überraschend von 8,2 auf 8,1 Prozent. Auch das Stimmungsbarometer der europäischen Einkaufsmanager aus dem Dienstleistungssektor blieb hinter den Erwartungen zurück. Der Index sank im April auf 46,9 Stellen von 49,2 Punkten im Vormonat.

Im Branchenvergleich legte der Telekomsektor am stärksten zu. Der entsprechende Subindex im Euro-Stoxx-600 stieg um 0,88 Prozent. Auch der Bankensektor schloss mit festerer Tendenz und wurde insbesondere von spanischen Bankentiteln wie BBVA (plus 0,14 Prozent) oder Banco Santander (plus 0,10 Prozent) angetrieben. Die deutlichsten Abschläge verzeichnete hingegen der Automobil- und Rohstoffsektor.

 Zum Wochenausklang kamen erneut einige Quartalsbilanzen in den Blick der Anleger. So verdiente etwa die französische Großbank BNP Paribas dank eines Beteiligungsverkaufs mehr als erwartet und steigerte den Quartalsgewinn im Jahresvergleich um 9,6 Prozent auf 2,87 Mrd. Euro. Die BNP-Titel schlossen um 0,36 Prozent tiefer bei 28,99 Euro.

Etwas leichter gingen auch die Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) aus dem Handel und verringerten sich in London um 0,33 Prozent auf 24,47 Pence. Das operative Geschäft der seit der Finanzkrise verstaatlichten Bank erholte sich im ersten Quartal von den Rückschlägen Ende vergangenen Jahres. Der operative Gewinn übertraf die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Insgesamt fiel das Ergebnis aber tiefrot aus.

An der Pariser Börse rückten weiters Air France-KLM in den Fokus: Die französisch-niederländische Fluggesellschaft ist im ersten Quartal noch tiefer in die Verlustzone geflogen und steigerte den operativen Verlust stärker als erwartet auf 597 Mio. Euro von 403 Mio. Euro vor einem Jahr. Die Papiere verabschiedeten sich mit minus 0,77 Prozent auf 3,48 Euro ins Wochenende.

Ebenfalls im CAC-40 schlossen Lafarge mit einem Kursverlust von 2,20 Prozent bei 29,32 Euro, nachdem die Titel vorübergehend deutlich im Plus notiert hatten. Der weltgrößte Zementhersteller wies für das erste Quartal einen Anstieg des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 8 Prozent auf 516 Mio. Euro aus. Auch für den Rest des Jahres rechnet der Konzern mit einer anziehenden Nachfrage.

 In Zürich kletterten indessen Swiss Re um 1,47 Prozent auf 58,70 Schweizer Franken. Der Rückversicherer hat im ersten Quartal 2012 dank ausgebliebener Katastrophen einen Reingewinn von 1,1 Mrd. Dollar (838 Mio. Euro) eingefahren. Das erste Quartal des Vorjahres war auch bei Swiss Re noch stark von der Tsunami-Katastrophe in Japan sowie Erdbeben und Überschwemmungen in Neuseeland und Australien überschattet gewesen.
 

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