Mittwoch

Europas Leitbörsen schließen fester

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Euro-Stoxx-50 stieg 16,68 Einheiten oder 0,46% auf 3.623,87 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch überwiegend etwas fester aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 legte um 16,68 Einheiten oder 0,46 Prozent zu und schloss bei 3.623,87 Zählern.

Die anstehende Abstimmung in Griechenland war am Mittwoch zentrales Thema an den europäischen Börsen. Das griechische Parlament soll am Abend auf Wunsch der Gläubiger ein erstes großes Sparpaket beschließen. Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba setzt darauf, dass Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras am Abend eine Mehrheit der Abgeordneten hinter sich bringen wird. Allerdings sei "im Vorgriff auf eine mögliche Einigung mit Griechenland bereits sehr viel positive Erwartung in den Markt eingepreist" worden, warnte Schmidt.

Während die Märkte gespannt nach Griechenland blickten, geschah dort im Tagesverlauf vor der Abstimmung wenig. Dies gab Konjunkturdaten aus dem Ausland Raum, sich auf die Entwicklungen an den Börsen auszuwirken: Die in China veröffentlichten Zahlen von 7 Prozent BIP-Wachstum sorgten ebenso für freundliches Klima wie der Empire-State-Index, das Stimmungsbarometer in der US-amerikanischen Industrie. Beide Werte übertrafen die Erwartungen der Analysten.

So war die Grundstimmung auch an den europäischen Märkten verhalten positiv: Die meisten Indizes schlossen, wenn auch moderat, über Vortageskurs. Vergleichsweise schwach entwickelte sich der FT-SE-100 der Londoner Börse, der sich durch die überraschend gestiegene Arbeitslosigkeit im Vereinigten Königreich im Tagesverlauf etwas eintrübte. In Wien und Stockholm mussten die Indizes Verluste verzeichnen.

Mit Abstand bester Einzelwert im Euro-Stoxx-50 waren die Papiere des Chipherstellers ASML: Die Niederländer hatten überzeugende Halbjahreszahlen veröffentlicht und für die zweite Jahreshälfte einen Rekordumsatz in Aussicht gestellt - die Papiere waren im Tagesverlauf besonders gesucht, der Kurs stieg um 4,31 Prozent. Ebenfalls starke Zuwächse verbuchten die Papiere des spanischen Energieversorgers Iberdrola, die von einer Kaufempfehlung der Societe Generale profitierten: Der Kurs stieg infolgedessen um 1,72 Prozent.

In die Gegenrichtung entwickelten sich die Papiere des schwedischen Kugellagerherstellers SKF: Nach Vorlage der Quartalszahlen brachen die Kurse für die SKF-Aktien an der Stockholmer Börse um 8,56 Prozent ein und hatten damit maßgeblichen Anteil, dass sich der schwedische OMX-Index von allen europäischen Leitindizes am schwächsten entwickelte.

Im europaweiten Sektorenvergleich konnten Technologiewerte am stärksten zulegen, während die Automobilbranche Kursverluste hinnehmen musste. Branchenanalysen prognostizierten stagnierende Auslandsgeschäfte, insbesondere das Wachstumspotenzial am chinesischen Markt sei eingedämmt. Besonders betroffen zeigte sich davon Volkswagen, denen neben der Schwäche am US-Markt in einer Equinet-Analyse auch eine "besorgniserregend" niedriges Wachstum in Russland und China attestiert wurde. Zuletzt wurde zudem über einen durch Streiks bei Zulieferbetrieben ausgelösten Produktionsstopp in den spanischen Werken der VW-Tochter Seat berichtet. Der Aktienkurs der Wolfsburger gab am Mittwoch um 1,44 Prozent nach.

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