Am Montag

Europas Leitbörsen schließen fester

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Bernanke signalisiert anhaltend expansive Geldpolitik.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag mit Kursgewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 befestigte sich um 0,57 Prozent auf 2.539,86 Zähler. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung der freundlichen Anlegerstimmung auf den über den Erwartungen ausgefallenen Ifo-Geschäftsklimaindex. Im späteren Handelsverlauf sorgte eine festere Wall Street für zusätzlichen Rückenwind, nachdem Fed-Chef Ben Bernanke eine Fortsetzung der hoch-expansiven US-Geldpolitik signalisierte.

   Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im März überraschend aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 109,8 Punkte von 109,7 Zählern im Vormonat. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer kletterte damit bereits den fünften Monat in Folge. Analysten hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet.

   Unterdessen wird die Geldpolitik der US-Notenbank Fed noch lange hoch-expansiv bleiben. Darauf deuten jüngste Äußerungen von Fed-Chef Ben Bernanke hin. So sprach Bernanke am Montag zwar von einer Besserung am Arbeitsmarkt. Allerdings sei dessen Zustand noch weit vom Normalniveau entfernt. Der Jobmarkt gilt als einer der wichtigsten Stellschrauben für die US-Geldpolitik.

   Im Branchenvergleich legte der Autosektor am stärksten zu, der insbesondere durch die Aktien von Daimler gestützt wurde. Die Titel des Autobauers legten um 2,55 Prozent auf 46,65 Euro zu, nachdem bekanntgeworden war, dass das geplante Daimler-Elektroauto für den chinesischen Markt bereits im zweiten Halbjahr 2013 in Produktion gehen soll. Ebenfalls fester gingen die Aktien von BMW aus dem Handel und verteuerten sich um 1,13 Prozent auf 68,67 Euro. In Paris legten Renault um 1,48 Prozent auf 40,90 Euro zu.

   Etwas erholen konnten sich im Späthandel die Bankentitel, nachdem der Branchen-Subindex vorübergehend deutliche Verluste verzeichnet hatte. Der Sektor schloss dennoch am schwächsten ab. Allen voran kamen spanische Bankaktien unter Druck: BBVA schlossen um 1,41 Prozent tiefer und Banco Santander büßten 0,98 Prozent ein. Für Verstimmung hatte am Wochenende Italiens Regierungschef Mario Monti gesorgt, indem er öffentlich Sorgen um die Entwicklung in Spanien äußerte. Titel italienischer Banken blieben aber auch nicht von Einbußen verschont: Intesa Sanpaolo sanken um 1,15 Prozent und UniCredit retteten erst im Späthandel mit 0,15 Prozent ins Plus.

   In Zürich legten unterdessen Roche um 0,70 Prozent auf 158,40 Franken zu. Der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern hat sein Übernahmeangebot für den US-Gentechnikspezialisten Illumina erneut verlängert. Nun können die Illumina-Aktionäre ihre Titel bis zum 20. April andienen. Roche bietet weiterhin 44,50 Dollar (33,6 Euro) je Illumina-Aktie.

   An der Londoner Börse konnten sich BP um 0,91 Prozent auf 481,90 Pence verteuern. Der Ölkonzern will sich einem Zeitungsbericht zufolge von Beteiligungen an Nordsee-Ölreservoirs im Wert von umgerechnet etwa 2,4 Milliarden Euro trennen. Eine Auktion dazu sei in diesem Monat bereits auf den Weg gebracht worden, meldete die "Sunday Times" am Sonntag.

   Deutlich fester schlossen die Aktien von EasyJet (plus 7,46 Prozent auf 495,80 Pence). Der britische Billigflieger schraubt zum Ende des Winters die Erwartungen nach oben. Trotz Ölpreis-Hoch und schwieriger Rahmenbedingungen werde der Vorsteuerverlust im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März geringer ausfallen als bisher erwartet, teilte das Unternehmen am Montag mit.

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