Zahlen von Credit Suisse und ING von Anlegern positiv aufgenommen.
Die europäischen Leitbörsen haben am Dienstag einheitlich höher geschlossen. Für Bewegung sorgte vor allem die laufende Berichtssaison, besonders der Bankensektor stand im Mittelpunkt. Der Euro-Stoxx-50 gewann 23,14 Einheiten oder 0,78 Prozent auf 2.978,97 Zähler.
Mit der Credit Suisse und ING haben gleich zwei wichtige Banken vorbörslich Quartalszahlen vorgelegt, die am Markt positiv aufgenommen wurden. Die Credit Suisse hat im ersten Quartal zwar einen Verlust von 302 Mio. Franken gemacht und damit den schlechtesten Jahresstart seit der Finanzkrise hingelegt. Am Markt hatte man sich allerdings auf noch schwächere Zahlen eingestellt. Mit einem Plus von 4,99 Prozent beendete die Aktie der Großbank den Handelstag an der Spitze des Schweizer SMI.
Auch die Titel der ING wurden vom vorgelegten Zahlenwerk gestützt: Mit einem Plus von 2,65 Prozent gehörten sie zu den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50. Wegen stark gestiegener Kosten hat die niederländische Bank im ersten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Von den Anlegern wurden die Zahlen aber positiv bewertet, was Marktbeobachter mit dem guten operativen Geschäft begründeten.
Am Nachmittag folgte mit der UniCredit eine weitere Großbank mit ihren Quartalszahlen. Die italienische Großbank verzeichnete ebenfalls einen Gewinnrückgang - der Gewinn sank gegenüber dem Vergleichsquartal 2015 um 20,8 Prozent auf 406 Millionen Euro. Hier fanden die Anleger allerdings wenig Positives, die Papiere gehörten mit einem Minus von 1,47 Prozent zu den schwächsten Werten im Euro-Stoxx-50.
Noch stärker unter die Räder gerieten allerdings die Aktien von Nokia, die satte 7,19 Prozent einbüßten. Dem finnischen Telekomausrüster setzte nach der milliardenschweren Übernahme des Rivalen Alcatel-Lucent eine Schwäche im Netzwerkgeschäft zu. Der Umsatz in der Kernsparte fiel im ersten Quartal überraschend stark um acht Prozent auf 5,2 Mrd. Euro. Auch der Ausblick fiel verhalten aus.
Klare Verluste setzte es außerdem für die Papiere der Münchener Rück, die 2,17 Prozent verloren. Der teure Umbau der Erstversicherungstochter Ergo und die wackligen Kapitalmärkte haben den weltgrößten Rückversicherer im ersten Quartal belastet. Das Unternehmen rechnet in diesem Jahr mit einem Gewinneinbruch um ein Viertel auf 2,3 Mrd. Euro, obwohl es im Kerngeschäft bisher kaum mit Großschäden zu kämpfen hat.
Erfreulicher verlief der Handelstag für die Anteilsscheine des italienischen Energiekonzern Enel, die 2,42 Prozent zulegten. Das Unternehmen hat im ersten Quartal einen Gewinnanstieg von 16 Prozent auf 939 Mio. Euro verzeichnet.