Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen höher

Teilen

Neue US-Konsumdaten hellen die Stimmung am Nachmittag auf.

Die europäischen Leitbörsen haben den Handel am Freitag mit höheren Notierungen beendet. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,72 Prozent auf 2.956,63 Einheiten. Auf Wochensicht geht sich damit für den Index ein kleines Plus von 0,12 Prozent aus.

Im Frühhandel lasteten noch negative Vorgaben aus Asien sowie schwache Ölpreise auf dem Sentiment in Europa. Zudem hatten die Anleger eine Reihe neuer Daten zu verdauen. So hat sich die Wirtschaft in der Eurozone im ersten Quartal robust entwickelt. Einer zweiten Schätzung der Eurostat zufolge ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent zum Vorquartal gewachsen.

Auch in Deutschland hat das BIP im ersten Quartal um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal zugelegt. Indessen sind in der größten Volkswirtschaft Europas im April die Preise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Damit wurde die erste Schätzung von Ende April bestätigt.

Aufgehellt wurde die Stimmung am Nachmittag von erfreulichen US-Konsumdaten, hieß es aus dem Handel. Die besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze würden auf eine solide Entwicklung des Konsums hinweisen. Auch die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Mai laut der Universität Michigan überraschend deutlich aufgehellt. Der private Konsum gilt als wichtige Konjunkturstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Unternehmensseitig rückten Autowerte in den Fokus. So konnte BMW den Absatz im abgelaufenen Monat um 1,9 Prozent steigern. Die Kernmarke BMW wuchs um 1,1 Prozent auf 150.542 Wagen. Allerdings blieb der Autobauer hinter der Oberklasse-Konkurrenz zurück, die Aktien sackten mit minus 2,58 Prozent ans Ende des Euro-Stoxx-50 ab.

Daimler erhöhten sich dagegen um 0,12 Prozent, nachdem die "Automobilwoche" berichtete, dass der Autobauer vor dem deutschen Bundesgerichtshof (BGH) einen Patentstreit um Bauteile für Cabrios verloren hat. Als Folge des Urteils dürfen Cabriomodelle mit dem fraglichen Teil nicht mehr verkauft werden.

Auch Volkswagen-Aktien schlossen um klare 1,33 Prozent befestigt, obwohl die Marke VW im April weitere Verkaufsrückgänge verkraften musste. Der weltweite Absatz sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent auf 476.700 Autos. Damit verbucht VW den dritten Monat in Folge sinkende Verkaufszahlen.

In Paris zogen auch Renault um 1,22 Prozent an. Wie am Donnerstag bekannt wurde, steigt der japanische Renault-Partner Nissan Motor beim skandalerschütterten Konkurrenten Mitsubishi Motors ein. Nissan wolle 34 Prozent der Anteile an Mitsubishi Motors für 237 Mrd. Yen (1,9 Mrd. Euro) erwerben.

An der Spitze des französischen CAC-40 rangierten indessen Bouygues mit plus 2,56 Prozent. Zwar rutschte das Unternehmen im ersten Quartal noch tiefer in die roten Zahlen, das Management des Telekommunikations- und Baukonzerns sah jedoch erste Anzeichen einer Stabilisierung im Baugeschäft auf dem Heimatmarkt.

Dagegen rasselten die Titel des französischen Satelliten-Betreibers Eutelsat um mehr als 27 Prozent in den Keller. Das Unternehmen hatte zuvor einen trüben Ausblick abgeliefert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.