Robuste Unternehmenszahlen

Europas Leitbörsen schließen höher

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Starke Quartalszahlen der Deutsche Bank - Unilever und SAP schwach.

Robuste Unternehmenszahlen und das Bekenntnis der US-Notenbank Fed zu einer weiterhin lockeren Geldpolitik haben den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag zu Kursgewinnen verholfen. Der Auswahlindex Euro-Stoxx-50 stieg - angeführt von äußerst starken Deutsche Bank-Aktien - bis zur Schlussglocke um klare 0,93 % auf 3.005,33 Einheiten.

Vor allem eine starke Quartalsbilanz bei der Deutsche Bank konnte die Stimmung an den Aktienmärkten sichtlich aufhellen. Das größte deutsche Geldhaus hat im ersten Jahresviertel alle Prognosen übertroffen und das zweitbeste Quartalsergebnis der Firmengeschichte vorgelegt. Somit seien auch die ehrgeizigen Jahresziele in greifbare Nähe gerückt, hieß es von Analystenseite. Vorstandschef Josef Ackermann will 2010 einen Vorsteuergewinn aus den operativen Geschäftsbereichen von zehn Mrd. Euro erwirtschaften. Bereits in den ersten drei Monaten erzielte das Institut einen Vorsteuergewinn von drei Mrd. Euro. Die Aktien kletterten um 4,75 % auf 43,785 Euro.

Auch das untere Ende des Euro-Stoxx-50 markierte ein deutscher Wert. Die Aktien von Europas größter Softwareschmiede SAP rutschten nach der Vorlage von Zahlen um 5,67 % auf 43,09 Euro ab. Trotz kräftiger Zuwächse bei den Erlösen und beim Gewinn wurden die Marktprognosen im ersten Quartal enttäuscht. Nachdem die Branchenkollegen Oracle, IBM und Intel ordentlich vorgelegt hatten, scheiterte SAP vor allem beim Betriebsergebnis an den Erwartungen.

Verkaufsdruck verspürten in London die Aktien des Konsumgüterriesen Unilever, die um 2,41 % auf 1.942 Pence nachgaben. Zwar konnte die Branchengröße klare Umsatzzuwächse im ersten Geschäftsquartal vorzeigen. In den Zukunftsmärkten legten die Erlöse sogar um zehn Prozent zu. Allerdings sah sich Unilever auch mit höheren Rohstoffkosten und einer schwachen Verbraucherstimmung in einigen Ländern konfrontiert.

Kleine Gewinne konnten Sanofi-Aventis mit aus dem Handel nehmen. Die Aktie verbuchte ein Kursplus von 0,08 % auf 53,30 Euro. Damit trotzten die Titel einer enttäuschenden Quartalsbilanz. Angesichts der Konkurrenz von nachgeahmten Medikamenten stand bei Sanofi ein Gewinnrückgang nach drei Monaten 2011 zu Buche. Der Betriebsgewinn schmolz um nahezu elf Prozent zusammen, der Umsatz sank um 1,5 %.

In Madrid geriet das Zahlenwerk der Banco Santander in den Blickpunkt. Das spanische Geldhaus hat zwar im ersten Jahresviertel weniger Gewinn als erwartet erzielt, allerdings gab das Institut einen positiven Ausblick aus. Der Abwärtstrend im Heimatmarkt habe sich in den jüngsten Quartalen umgekehrt, so die Bank. Die Einnahmen würden "in gutem Tempo in allen Geschäftsbereichen" steigen, hieß es. Die Titel legten um 1,49 % auf 8,601 Euro zu.
 

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