Im Frühhandel

Europas Leitbörsen schließen im Minus

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Gewinnmitnahmen und griechischer Machtwechsel sorgen Investoren.

Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch überwiegend mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 13,62 Einheiten oder 0,40 Prozent auf 3.358,96 Zähler.

Nachdem Europas Aktienmärkte im Frühhandel ohne klare Richtung tendiert hatten, drehten zahlreiche Handelsplätze im Tagesverlauf belastet von Gewinnmitnahmen und hohen Verlusten der Athener Börse ins Minus ab. Vor allem die Bankbranche war europaweit mit einem Minus von 3,1 Prozent in einem Branchenvergleich größter Verlierer, auch die Ölbranche geriet mit minus 1,3 Prozent einmal mehr in die Verlustzone.

An der Athener Börse ging heute der Kahlschlag der Bankaktien weiter: Insgesamt brachen griechische Bankentitel seit dem SYRIZA-Wahlsieg um 43 Prozent ein, allein am Berichtstag fasste der Sektor ein Minus von 26,67 Prozent aus. Die Athener Börse rutschte um über neun Prozent ab, ein Analyst der Berenberg Bank beziffert die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland aus der Eurozone fällt, mit 35 Prozent.

Nichts Neues erwarten Analysten vom Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, der heute nach Börsenschluss zum Abschluss der Fed-Sitzung getroffen wird. Beobachter rechnen überwiegend damit, dass die Niedrigzinsperiode in den USA wegen des schwierigen globalen Konjunkturumfeldes und des ohnehin im Aufwärtstrend befindlichen US-Dollars bis auf Weiteres fortgesetzt wird. Unterdessen wurden in Europa einige Konjunkturbarometer publiziert, die wie sooft kaum Beachtung fanden.

Im Mittelpunkt stehen auch aktuelle Unternehmensergebnisse an den Aktienmärkten. In Zürich verloren Roche nach Zahlen 0,58 Prozent auf 255,50 Franken. Der Pharmakonzern hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Wertminderungen und Restrukturierungen nagten am Gewinn. Zudem stieg der Umsatz nur leicht. Auch im laufenden Jahr rechnet Roche nur mit einem moderaten Wachstum. Roche musste 2014 einen Gewinneinbruch von 16 Prozent hinnehmen.

An der Londoner Börse verteuerten sich Anglo American um 2,29 Prozent auf 1.115 Pence, nachdem der nach Marktkapitalisierung weltweit fünftgrößte Minenkonzern einen höheren Eisenerz- und Kohleabsatz im vierten Jahresviertel bekannt gegeben hatte. Zugleich kündigte der Konzern Abschreibungen an, wenn die Jahreszahlen am 13. Februar vorgelegt werden. Davon betroffen sein dürfte auch wieder ein großes Eisenerzprojekt in Brasilien.

Neue Geschäfte und der Ausbau des Onlineverkaufs haben bei Europas zweitgrößter Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) im vergangenen Jahr das Wachstum angekurbelt. Im vierten Quartal, von September bis November, legte der schwedische Konzern noch einmal einen 12-prozentigen Gewinnsprung auf 6,2 Mrd. Kronen (667 Mio. Euro) hin. Börsianer hatten für das abgelaufene Quartal einen noch höheren Gewinn erwartet. Die Expansion stellte sich als kostspielig heraus, die Aktie verlor 0,97 Prozent.

Hingegen zogen in Stockholm Nordea um 8,75 Prozent auf 105,00 schwedische Kronen an, nachdem die Bank im vergangenen Quartal unterm Strich mehr verdient und ihre Dividende um 44 Prozent angehoben hatte.
 

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