Euro-Stoxx-50 im Plus

Europas Leitbörsen schließen im Plus

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Euro-Stoxx-50 gewann bis zum Handelsschluss um 1,15% auf 2.369,39 Einheiten dazu.

Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Montag durchwegs mit Gewinnen beendet. Der Euro-Stoxx-50 gewann bis zum Handelsschluss um 1,15 Prozent auf 2.369,39 Einheiten dazu.

Kurstreibend wirkte zum Wochenauftakt die Zuversicht der Anleger im Vorfeld des EU-Gipfels am Ende der Woche, die von der Hoffnung auf einen umfassenden Lösungsansatz für die Euro-Schuldenkrise getrieben wurde. Für Optimismus sorgte zudem die Verabschiedung eines drastischen Sparpakets durch die italienische Regierung vom Wochenende.

Mit Interesse wurden an den Märkten auch die jüngsten Aussagen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Sarkozy im Rahmen einer ihrem Treffen in Paris folgenden Pressekonferenz verfolgt. Sarkozy zufolge werde noch diesen Mittwoch ein Brief an EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy ergehen, in dem das deutsch-französische Konzept zur Bewältigung der Schuldenkrise dargelegt werde. Eurobonds sehen Merkel und Sarkozy nicht als Lösung der Krise, allerdings wollen sie Sarkozy zufolge den künftigen Euro-Rettungsschirm ESM auf 2012 vorziehen. Vertragsänderungen würden seitens der beiden Länder möglichst für alle 27 EU-Länder angestrebt, es seien aber auch Veränderungen nur der 17 Euro-Länder möglich, hieß es von Sarkozy weiter.

Mit Societe Generale (plus 6,56 Prozent auf 20,15 Euro), UniCredit (plus 5,42 Prozent auf 0,84 Euro), BNP Paribas (plus 4,92 Prozent auf 33,16 Euro), ING (plus 4,44 Prozent auf 6,28 Euro) und Intesa Sanpaolo (plus 3,85 Prozent auf 1,35 Euro) fanden sich gleich fünf Titel aus dem Bankensektor an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Bankenwerte, so hieß es aus Marktkreisen, würden zu den größten Profiteuren des erstarkten Euro-Optimismus zählen.

Im Autosektor bauten Daimler ihre Gewinne bis Handelsschluss sukzessive auf ein Plus von 2,45 Prozent auf 34,76 Euro aus. Der deutsche Autobauer hatte am heutigen Montag seine Absatzzahlen für das vergangene Monat veröffentlicht und dabei einen neuen November-Rekord von 122.325 verkauften Autos der Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach vermeldet. "Schon jetzt steht fest, dass wir unser Ziel, im Gesamtjahr mehr Fahrzeuge zu verkaufen als jemals zuvor, erreichen werden", zeigte sich Mercedes-Manager Joachim Schmidt am Montag in Stuttgart auch für das Gesamtjahr zuversichtlich.

Im Energiebereich dämmten RWE ihre deutlichen Verlaufsgewinne auf einen Aufschlag von schließlich 0,76 Prozent auf 30,35 Euro ein. Die "Rheinische Post" hatte über einen anstehenden Wegfall von mehr als 8.000 der weltweit 72.000 Stellen berichtet, was den Kurs zwischenzeitlich merklich beflügelt hatte. Die Gewerkschaft ver.di äußerte sich daraufhin, man erwarte einen Personalabbau nicht über das bekannte Maß hinaus. Man werde die Medienberichte bei der Aufsichtsratssitzung in der kommenden Woche ansprechen; mit Überraschungen rechne man im Moment aber nicht, hieß es.

Als einer der schwächsten Werte im Euro-Stoxx-50 schlossen am Montag nach einer schwachen Tagesperformance SAP (minus 2,48 Prozent auf 43,61 Euro), die mit der geplanten Übernahme des US-Unternehmens SuccessFactors für 3,4 Mrd. Dollar im Blick standen. Die von SAP gebotenen 40 Dollar je Aktie kommen einem Aufschlag von 52 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag gleich. Noch größere Einbußen als SAP mussten im europäischen Auswahlindex nur Nokia (minus 2,63 Prozent auf 4,07 Euro) hinnehmen.

In London gaben Tui Travel nach der Vorlage von Zahlen um 1,89 Prozent auf 166,40 Pence nach, nachdem das Papier zur Eröffnung noch um sieben Prozent in die Höhe geschnellt war. Dem Reiseveranstalter verblieb im abgelaufenen Geschäftsjahr (per Ende September) unterm Strich ein Gewinn von 85 Mio. britische Pfund, nachdem ein Jahr zuvor ein Verlust von 123 Mio. Pfund zu Buche gestanden war. Die Aktie des Mutterkonzerns Tui schloss in Frankfurt 1,12 Prozent fester auf 4,25 Euro.

In Frankfurt konnte die Commerzbank-Aktie ihre massiven Verlaufsverluste auf eine Minus von letztlich 4,14 Prozent auf 1,44 Euro eingrenzen, blieb damit aber weiterhin Schlusslicht im deutschen Leitindex DAX. Börsianer verwiesen zur Erklärung für die schwache Performance der Aktie auf einen "Spiegel"-Bericht, demzufolge die Bundesregierung eine Verstaatlichung der Bank nicht ausschließe. Die Commerzbank ihrerseits kündigte am Montagmorgen an, zur Stärkung ihrer Kapitaldecke eigenkapitalähnliche Papiere zurückkaufen. Da diese Papiere seit der Ausgabe deutlich an Wert verloren haben, kauft die Bank sie nun unter Nennwert zurück - dadurch entsteht ihr ein Buchgewinn, mit dem die Kapitalbasis gemäß den Vorschriften der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA gestärkt wird.

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