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Europas Leitbörsen schließen kaum verändert

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Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um bescheidene 1,31 Einheiten oder 0,04 Prozent.

Europas Aktienmärkte haben am Dienstag überwiegend höher, jedoch großteils nur wenig verändert geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um bescheidene 1,31 Einheiten oder 0,04 Prozent auf 3.214,32 Zähler.

Die Börse in Madrid notierte um 0,53 Prozent höher, nachdem sie am Vortag mit einem deutlichen Minus von 3,6 Prozent auf die unklare Situation nach den Parlamentswahlen am Sonntag reagiert hatte.

Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi beklagte in den Nachwehen der spanischen Wahl die dominante Rolle Deutschlands in der EU. "Europa muss 28 Ländern dienen, nicht nur einem", sagte Renzi in einem Interview der britischen Tageszeitung "Financial Times". Die von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel durchgesetzte Sparpolitik begünstige die Populisten, sagte er mit Blick auf das Wahlergebnis in Spanien.

Während die politische Ungewissheit Spaniens an der weiterhin hohen Arbeitslosigkeit und Armutsgefährdung großer Bevölkerungsgruppen liegt, blicken die Deutschen optimistischer ins neue Jahr. So hat die Zuversicht der deutschen Verbraucher nach vier Rückgängen in Folge wieder zugenommen, wie das Marktforschungsinstitut GfK berichtete. Bereits am Vortag war bekannt geworden, dass die deutschen Reallöhne im dritten Quartal ein klares Plus verzeichnet hatten.

Unterdessen konnte auch die gebremste Talfahrt der Ölpreise die Stimmung an den Aktienbörsen nicht nachhaltig aufhellen. So tendierte die Nordsee-Sorte Brent zum Sitzungsende um 0,14 Prozent höher, zum Wochenauftakt ihr Preis auf den tiefsten Stand der vergangenen elf Jahre gerasselt. So kam es, dass auch die Aktien der Ölbranche in einem Sektorvergleich über 0,50 Prozent an Wert gewannen.

Noch deutlicher fiel die Erholungsbewegung der Bergbau- und Metallwerte aus, der Sektor legte über ein Prozent zu. Unter den Einzelwerten zeigten sich Antofagasta (plus 4,66 Prozent), Vedanta Resources (plus 4,41 Prozent) und Anglo American (plus 5,26 Prozent) gut gesucht. Analysten begründeten den positiven Trend der Metallwerten mit der Ankündigung des chinesischen Regimes, im kommenden Jahr eine "flexiblere" Wirtschaftspolitik mit mehr öffentlichen Unterstützungsgeldern zu implementieren.

Zu Kursbewegungen kam es unter anderem bei französischen Werten aus der Einzelhandels-Branche: Der Handelskonzern Rewe verkauft alle 86 Billa-Filialen in Rumänien an den französischen Händler Carrefour. Die 3.171 Mitarbeiter in den Geschäften, im Lager sowie in der Zentrale würden ebenfalls mitübernommen, sagte eine Sprecherin am Dienstag zur APA. Mit der Übernahme, die noch das Okay der Wettbewerbshüter benötigt, festigt Carrefour seine Marktführerrolle in Rumänien. Die Carrefour-Aktie verlor 0,40 Prozent.

Schwächer notierten Casino Guichard Perrachon, die Titel der französischen Einzelhandelskette fielen in Paris um 1,59 Prozent. Zuvor hatte das Analystenhaus Muddy Waters Research den Konzern als "eines der am höchsten überbewerteten und missverstandenen Unternehmen" bezeichnet hatte.
 

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