Athen klar im Minus

Europas Leitbörsen schließen leicht freundlicher

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Der Euro-Stoxx-50 fiel 1,34 Einheiten oder 0,04 Prozent auf 3.719,38 Zähler.

Europas Leitbörsen sind am Dienstag überwiegend freundlicher aus dem Handel gegangen. Während die europäischen Börsen vormittags noch von der Hoffnung auf lockere Geldpolitik Chinas profitiert hatten, ließen die enttäuschenden deutschen Konjunkturdaten die Aktienmärkte im Verlauf kurzfristig ins Minus drehen. Der Euro-Stoxx-50 fiel 1,34 Einheiten oder 0,04 Prozent auf 3.719,38 Zähler.

Die Konjunkturerwartungen deutscher Börsenexperten haben sich im April nach fünf Anstiegen in Folge überraschend etwas eingetrübt. Dies zeigte der gesunkene Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Bankenvolkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet. Die Lagebeurteilung verbesserte sich indes unerwartet stark.

Zudem sackte die Athener Börse deutlich ins Minus - der FTSE ATHEX 20 rutschte 2,75 Prozent in den roten Bereich. Der Financial Times zufolge erwägt die Europäische Zentralbank (EZB) den Abschlag auf die Sicherheiten für Notfallkredite (ELA) zu erhöhen. Tendenziell könnten die griechischen Finanzinstitute somit weniger Geld von der Notenbank beziehen als bisher.

Unterdessen verzichten die Europartner angesichts langwieriger Verhandlungen mit Griechenland über ein Reformpaket de facto auf eine wichtige Frist. Die im Februar vereinbarte Vorgabe, bis Ende April eine umfassende Aufstellung zu den Athener Reformplänen zu haben, sei nur noch äußert schwierig einzuhalten. Wichtiger sei eine weitere, die bis zum 30. Juni laufende Frist - dann ende die viermonatige Verlängerung des griechischen Hilfsprogramms.

Außerdem hat Ungarns Notenbank den Leitzins auf ein Rekordtief gesenkt. Der Schlüsselzins wurde wie von Experten erwartet auf 1,8 von zuvor 1,95 Prozent reduziert. Die Währungshüter sehen mittelfristig keine Inflationsgefahren für das Land.

Im Branchenvergleich blieben Technologiewerte an der Spitze. Die SAP-Aktien strichen einen Gewinn von plus 2,27 Prozent ein. Der Softwarekonzern startete dank des schwachen Euro sowie des guten Cloud-Geschäfts mit Miet-Software mit kräftigem Rückenwind in das neue Jahr. Auch die Papiere von ASML Holdings gingen 2,69 Prozent höher aus dem Handel. Die Nokia-Papiere konnten sogar 3,38 Prozent gewinnen und blieben damit an der Spitze des Euro-Stoxx-50.

Hingegen präsentierten sich Öl- und Gaswerte nun deutlich schwächer. Die Eni-Titel fielen 0,47 Prozent sowie Repsol 0,27 Prozent. Auch die Bankenbranche sackte ab. Die Deutsche Bank baute im Verlauf ihren Verlust auf 0,88 Prozent aus, BNP Paribas fielen 0,86 Prozent und ebenso sanken Barclays 0,87 Prozent. Außerdem sanken die Titel der Banco Santander um 0,40 Prozent

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