Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen tiefer

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Die Dienstleister in Europa und den USA schwächeln.

Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag überwiegend etwas schwächer geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 9,27 Einheiten oder 0,31 Prozent auf 3.012,87 Zähler.

Dabei präsentierten sich die europäischen Aktienmärkte nahezu den gesamten Handelstag über wenig bewegt. Dies begründen Händler mit dem zum Wochenausklang anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für Februar. Von diesem erhoffen sich Investoren Aufschlüsse über die zukünftige Geldpolitik der Federal Reserve, deren nächste Sitzung am 16. März ansteht.

Nachdem die Aktienmärkte in Europa bereits am frühen Nachmittag schwächelten, wurden sie von schwachen Zahlen zu den Dienstleistern der USA deutlicher ins Minus gedrückt. Der Einkaufsmanagerindex des ISM (Institute for Supply Management) war für den US-Service-Sektor im Februar auf seinen tiefsten Stand seit Februar 2014 gefallen. Experten hatten jedoch einen noch schwächeren Wert erwartet.

Von europäischen Konjunkturdaten gingen hingegen kaum Handelsimpulse aus. So standen die Einkaufsmanagerindizes für Februar und Einzelhandelsumsätze für Jänner an: Für Industrie und Service-Sektor lag der Einkaufsmanagerindex der gesamten Eurozone im Februar bei 53,0 Punkten und somit etwas über der Prognose von 52,7 Zählern. Jedoch trübte sich dabei die Stimmung im Dienstleistungssektor des Euroraums weiter ein.

Die Einzelhändler im Euroraum haben im Jänner hingegen an ihren starken Jahresabschluss 2015 angeknüpft und erneut mehr Umsatz gemacht. Die Erlöse waren zum Vormonat um 0,4 Prozent geklettert, Volkswirte hatten nur einen leichten Anstieg um 0,1 Prozent erwartet.

Unter den Einzelwerten verbilligten sich Ahold-Aktien an der Amsterdamer Börse um 0,34 Prozent. Dabei geht die niederländische Supermarktkette mit gefüllten Kassen in die Fusion mit ihrem belgischen Rivalen Delhaize. Der bereinigte Betriebsgewinn schnellte im vierten Quartal überraschend kräftig um 39 Prozent auf 421 Mio. Euro in die Höhe. Das Weihnachtsgeschäft sei gut gelaufen und auch im Internet hätten die Kunden deutlich mehr bestellt, teilte der Konzern mit.

Etwa 9 Mrd. Euro in Aktien will Ahold für seinen belgischen Konkurrenten bezahlen. Die Fusion soll bis Mitte 2016 abgeschlossen werden. Die Delhaize-Aktionäre sollen am 14. März darüber abstimmen. Bei einem Zusammenschluss würde der Lebensmittelhändler nicht nur in Europa sondern auch in den USA zu den Branchenführern zählen. Delhaize steigerte seinen Umsatz im vergangenen Quartal etwas, der Gewinn blieb jedoch hinter den Markterwartungen zurück. Die Papiere von Delhaize fielen um 0,34 Prozent.

Zudem profitierten einige Ölwerte von den steigenden Ölpreisen, darunter auch Seadrill. Die Aktie des norwegischen Bohrkonzerns mit Firmensitz auf den Bermudas gewann an der Börse in Oslo über 15 Prozent dazu. Seit der vergangenen Woche haben die Aktien ihren Wert gar um rund die Hälfte gesteigert.

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