Am Dienstag

Europas Leitbörsen schließen tiefrot

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Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 56,57 Einheiten oder 1,80 Prozent auf 3.082,10 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag nach einem durch negatives Sentiment geprägten Geschäftsverlauf mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 56,57 Einheiten oder 1,80 Prozent auf 3.082,10 Zähler.

   Die deutsche Industrieproduktion ließ die europäischen Börsen klar ins Minus rutschen. Das deutsche Wirtschaftsministerium publizierte einen gesunkenen Ausstoß von 4,0 Prozent und damit einen Rückgang so stark wie seit Jänner 2009 nicht mehr. Das Ministerium kommentierte, dass sich die Industriekonjunktur in einer Schwächephase befinde. Der aktuelle Rückgang sei jedoch von späten Ferien überzeichnet. Als weitere Begründung wurden Werksschließungen angeführt. Auch Analysten bestätigten, "dass die konjunkturelle Dynamik in Deutschland zum Erliegen gekommen" ist.

   Auch der Internationale Währungsfonds drückte die Stimmung am Mittwoch. Für die drei größten europäischen Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich und Italien kürzte das Institut seine Wachstumsprognosen deutlich. In Deutschland wird etwa eine Expansion von 1,4 Prozent erwartet. Für die gesamte Eurozone erwartet die Organisation nun ein Wachstum von 0,8 Prozent. Gegen den schwachen Trend konnte sich die spanische Wirtschaft stellen. Hier sieht der IWF einen stabilen Trend.

   Im Zuge des negativen Branchentrends um Banken fielen auch die Titel der Deutschen Bank um 2,32 Prozent. Gleichzeitig wurde ein Bericht des Wall Street Journals publiziert, wonach das Institut mit den Behörden über eine Einstellung der Ermittlungen verhandle. Diese Einstellung könnte das Geldhaus allerdings "hunderte Millionen Dollar" kosten, berichtete die Zeitung. Die Behörden strebten eine Einigung noch vor Jahresende an. Als Quelle nannte das Blatt mit dem Fall vertraute Insider.

   Der negative Branchentrend wirkte sich auch auf andere Finanzinstitute aus. Über zwei Prozent verloren auch noch BNP Paribas mit einem Minus von 2,07 Prozent. Noch stärker fielen Banco Santander mit einem Minus von 2,43 Prozent, während Societe Generale-Aktien die schwächsten ihrer Branche im Euro-Stoxx-50 mit einem Minus von 2,64 Prozent waren.

   Besser hielten sich die Titel der beiden deutschen Autobauer Volkswagen und BMW. Dabei hatte VW noch eine Stagnation des Absatzes seiner Kernmarke im September bekannt gegeben. Als Grund führten die Wolfsburger erneut den Wachstumsmarkt China an, der erneut schwächelte. BMW stiegen an der Euro-Stoxx-Spitze 0,43 Prozent. VW verteuerten sich um minimale 0,03 Prozent. Die beiden Aktien waren die einzigen im Euro-Stoxx-50, die sich am Dienstag im Plus halten konnten.

   Die Gründung des neuen Weltkonzerns Fiat Chrysler schreitet unterdessen voran. Der Konzern werde offiziell am 12. Oktober gegründet und soll bereits einen Tag später am kommenden Montag an der Wall Street und in Mailand notieren. Die Fusion war an einige Bedingungen geknüpft. Den Kreditgebern musste eine Einspruchsfrist und den Aktionären ein Rückgaberecht der Aktien eingeräumt werden.

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