US-Wirtschaft schafft im April weniger Stellen als erwartet.
Nach durchwachsenen US-Arbeitsmarktdaten haben die europäischen Leitbörsen am Freitag ohne einheitliche Richtung geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 ging um minimale 0,12 Prozent tiefer bei 2.936,84 Punkten aus dem Handel. Damit geht eine schwache Woche zu Ende: Unterm Strich steht ein Minus von mehr als drei Prozent.
Nach einem impulsarmen Vormittagshandel rückten am Nachmittag die monatlichen US-Jobdaten für April ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Daten fielen durchwachsen aus und sorgten für eine kleine Berg-und Talfahrt beim Euro-Stoxx-50: Nachdem der Index unmittelbar nach den Zahlen etwas Terrain einbüßte, konnte er sich am Nachmittag deutlich erholen und sogar kurz in die Gewinnzone klettern. Im Späthandel rutschte er dann aber wieder ins Minus ab und ging schließlich mit einem kleinen Abschlag aus dem Handel. Dagegen schafften der deutsche DAX sowie der britische FTSE-100 bis Handelsschluss den Sprung in den grünen Bereich.
Im April hat die US-Wirtschaft mit 160.000 weniger neue Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Prognostiziert wurde im Schnitt ein Stellenaufbau um rund 200.000. Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote blieb jedoch unverändert bei 5,0 Prozent. Auch die Stundenlöhne sind zum Vormonat um 0,3 Prozent und damit wieder etwas stärker gestiegen.
Von den Daten hatten sich Anleger Hinweise bezüglich einer möglichen weiteren Leitzinserhöhung im Juni erhofft, die gemischten Zahlen lieferten jedoch kein klares Signal. Laut Händlern seien aber unterm Strich die Erwartungen an eine Zinserhöhung der US-Notenbank Fed im Juni wohl wieder gesunken.
Mit Quartalszahlen rückten daneben ArcelorMittal in den Blick der Investoren. Angesichts des hohen Preisdrucks in der Branche ist der Umsatz des Stahlherstellers im ersten Quartal um gut ein Fünftel auf 13,4 Mrd. Dollar (11,7 Mrd. Euro) zurückgegangen. Unterm Strich konnte der Verlust jedoch auf 416 Mio. Dollar verringert werden, nach 728 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode. Die Aktien verloren dennoch 1,17 Prozent.
Dagegen zogen Intesa Sanpaolo um 0,27 Prozent an, obwohl die italienische Großbank im ersten Quartal 2016 einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht hat. Der Nettogewinn sank um 24,2 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015. Auch die Erlöse der Bank sanken um 12,8 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro.
Die Krisenbank Monte dei Paschi di Siena profitierte indessen im ersten Jahresviertel von einer leichten Entspannung im Kreditgeschäft. Der Nettogewinn stieg um 28 Prozent auf 93 Mio. Euro, da die Belastungen durch die Ausfälle von Darlehen und auch die Kosten sanken. Gleichzeitig wuchs jedoch der Berg an faulen Krediten um weitere 380 Mio. auf 47 Mrd. Euro. Die Titel gingen um 2,37 Prozent fester aus dem Handel.
Uneinheitlich schlossen indessen Versorger- und Ölwerte. Während Total klare 0,93 Prozent zulegen konnten, verloren Eni 0,81 Prozent und Enel sanken um 0,86 Prozent. Nach einem etwas schwächeren Handelsverlauf hat sich der Brent-Ölpreis im Späthandel merklich erholt und notierte zuletzt wieder knapp unter 46 Dollar, das entspricht einem Plus von gut zwei Prozent.