Euro-Schuldenkrise

Europas Leitbörsen überwiegend tiefer

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Der Euro-Stoxx-50 legte hingegen leicht um 0,25 Prozent zu.

Die europäischen Leitbörsen haben am Donnerstag bei anhaltend hoher Unsicherheit mit überwiegend tieferen Kursen geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 legte hingegen leicht um 0,25 Prozent zu. Nach einer kurzfristiger Erleichterung über die Entspannung am italienischen Anleihemarkt und den endlich benannten Chef der neuen griechischen Regierung folgten laut Börsianern neue Sorgen beim Blick nach Frankreich. Nun zog hier die Rendite auf Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit deutlich an und sorgte so für anhaltende Verunsicherung.

Neben den Meldungen zu den Euro-Krisenländern rückten veröffentlichte Geschäftszahlen auch die entsprechenden Unternehmen in das Blickfeld. Siemens-Aktien verbesserten sich unwesentlich um 0,07 Prozent auf 72,41 Euro. Das Unternehmen schnitt laut ersten Händlereinschätzungen vor allem beim Auftragseingang und Umsatz besser als erwartet ab. Der Gewinn hingegen konnte im vierten Geschäftsquartal die Prognosen nicht erfüllen. Der Ausblick für 2011/12 klinge dagegen etwas beruhigender.

Deutsche Telekom-Titel gewannen klar um 3,73 Prozent auf 9,11 Euro. Die Commerzbank hat die Einstufung für Deutsche Telekom nach den vorgelegten Quartalsergebnissen auf "Add" mit einem Kursziel von 10,00 Euro belassen. Der deutsche Marktführer habe im dritten Quartal die Erwartungen beim Umsatz erfüllt und beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dank des US-Geschäfts sogar leicht übertroffen, schrieb eine Analystin.

Die Aktien von RWE reagierten auf die Zahlenvorlage mit plus 2,51 Prozent auf 28,765 Euro. Vor allem der Gewinn des Versorgers verfehlte laut Händlerkommentaren die Durchschnittsschätzung der Analysten. Allerdings habe der zweitgrößte deutsche Versorger gleichzeitig seine Prognose für 2011 sowie 2013 bestätigt.

Für die Aktien von Credit Agricole ging es um 3,56 Prozent auf 3,25 Euro ins Minus, nachdem der Gewinn der drittgrößten französischen Bank wegen neuerlicher Griechenland-Abschreibungen überraschend stark eingebrochen war. Der Ölkonzern Repsol steigerte trotz eines kräftigen Produktionsrückgangs wegen des Libyen-Konflikte seinen operativen Gewinn. Die Aktien verloren jedoch 1,85 Prozent auf 21,785 Euro.

Eine Gewinnwarnung der krisengeschüttelten Fluggesellschaft Air France-KLM nach einem Halbjahresverlust ließ deren Papiere um 5,02 Prozent auf 4,621 Euro absacken. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS konnte in den ersten neun Monaten konnte trotz einer Lieferverspätung bei seinem neuen Hoffnungsträger Airbus A350 den Umsatz sowie den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte steigern, was auch den Aktien half: Sie gewannen in Paris satte 5,03 Prozent auf 20,97 Euro.

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