US-Konjunkturdaten könnten im Verlauf noch für Impulse sorgen.
Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag zu Mittag uneinheitlich tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte um 12.50 Uhr mit 7.000,41 Punkten und einem Plus von 36,25 Einheiten oder 0,52 Prozent. Der Index notiert damit in der Nähe seiner Jahreshochs. Der FT-SE-100 der Börse London schwächte sich leicht um 7,4 Zähler oder 0,13 Prozent auf 5.800,58 Stellen ab.
Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts-und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 verlor leichte 2,05 Einheiten oder 0,07 Prozent auf 2.838,66 Punkte.
Chinesische Verbraucherpreise am Samstag
Die moderate Unterstützung durch die US-Börsen am Vortag wirkte auch im Handelsverlauf weiter. Allerdings blieben viele Anleger mit Blick auf die am Samstag anstehenden chinesischen Verbraucherpreise vorsichtig, so Marktteilnehmer. Sie könnten die chinesische Notenbank zu einer Zinserhöhung bewegen. Mit weiterhin marktbewegendem Potenzial bleiben die am Nachmittag erwarteten US-Konjunkturdaten zur Handelsbilanz und dem Verbrauchervertrauen.
Die am Vortag zu den größten Verlierern zählenden Autobauer konnten sich bis Mittag von ihren Vortagesverlusten erholen. Titel von BMW erhöhten sich um 2,61 Prozent auf 61,77 Euro, Daimler stiegen um 2,27 Prozent auf 54,51 Euro und Renault notierte mit Kursgewinnen in Höhe von 1,29 Prozent bei 44,22 Euro. VW-Aktien verteuerten sich um 2,46 Prozent auf 127,25 Euro. Der deutsche Autobauer werde dieses Jahr erstmals voraussichtlich mehr als sieben Millionen Fahrzeuge verkaufen. Bereits Ende November erwirtschaftete das Unternehmen ein Verkaufsplus von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Stark abgeschwächt zeigten sich Finanztitel. Börsianern zufolge lastete die Abstufung der Papiere von Standard Chartered auf dem Sektor. Diese verloren nach der Abstufung von "buy" auf "neutral" durch die Analysten der Bank of America Merrill Lynch 2,93 Prozent auf 1.757 Pence. Die größten Kursverluste verbuchte Banco Santander mit einem Minus von 2,61 Prozent auf 8,27 Euro. Titel von UniCredit fielen um 1,16 Prozent auf 1,71 Euro.
Auch Übernahmegerüchte brachten Bewegung in die Märkte. Papiere des weltgrößten Spirituosen-Herstellers Diageo konnten ihre Gewinne weiter ausbauen und notierten mit plus 1,55 Prozent bei 1.181 Pence. Der Konzern steht laut einem Pressebericht vor einem milliardenschweren Zukauf in der Türkei.
Ein zweites Übernahmegerücht sorgte ebenfalls für Bewegung. Laut der "Daily Mail" wolle Petronas eine Übernahmeofferte in Höhe von 1,71 Mrd. Pfund für das britische Ölunternehmen Heritage Oil auf den Tisch legen. Aktien von Heritage Oil fielen um 1,80 Prozent auf 419,30 Pence.
BASF hat Cognis übernommen
Der Chemieriese BASF hat die milliardenschwere Übernahme des Spezialchemiekonzerns Cognis abgeschlossen. Mit der Übernahme von Cognis drängt BASF noch stärker in die Richtung Spezialchemie, um damit weniger abhängig von konjunkturellen Schwankungen zu sein. BASF notierten mit einem leichten Plus von 0,20 Prozent bei 60,51 Euro.
Wertpapiere von HeidelbergCement verloren im Handelsverlauf 3,52 Prozent auf 45,05 Euro. Händler verwiesen auf eine Mitteilung der EU-Kommission, die Zementhersteller in der EU der verbotenen Preisabsprache verdächtige. Cemex, der weltweit drittgrößte Zementhersteller, hatte bereits in der Nacht mitgeteilt, eines der betroffenen Unternehmen zu sein. Marktteilnehmern zufolge sei dies als Belastungsfaktor für die gesamte Branche zu werten. Titel des irischen Zementherstellers CRH verloren 1,32 Prozent auf 14,95 Euro.