Weltweite Konjunktursorgen

Europas Leitbörsen zu Handelsschluss tiefrot

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Sorgen um Weltkonjunktur und Griechenland-Unsicherheit.

Die europäischen Leitbörsen schlossen am Dienstag einheitlich mit tiefroten Notierungen. Am Vormittag war ein konstanter Abstieg an den Märkten zu beobachten, der sich zu Mittag wieder etwas stabilisierte. Kurz vor der Eröffnung der US-Börsen sackten die Kurse doch noch einmal deutlich ab und schlossen nahe ihren Tagestiefs. Der Euro-Stoxx-50 knickte um 86,34 Einheiten oder 3,41 Prozent auf 2.443,52 Zähler ein.

   Die Abkühlung der weltweiten Konjunktur setzte die Märkte unter Abgabedruck. Nachdem am Vortag China seine Wachstumsprognose für 2012 mit 7,5 Prozent und damit den niedrigsten Wert seit 1990 ausgegeben hatte, bestätigte Eurostat den zuvor schon erwarten Rückgang der Wirtschaftsleistung in der Eurozone um 0,3 Prozent im vierten Quartal 2011.

   Zusätzlich veröffentlichte die "Financial Times Deutschland" einen Bericht in dem aus dem Umfeld der Troika Gerüchte bekanntwurde, dass der freiwillige Schuldenschnitt privater Gläubiger von Griechenland unzureichend ausfallen werde. Sollte man die privaten Gläubiger per Zwangsklausel (CAC) zu einem Schuldenschnitt zwingen müssen, würden wieder Kreditausfalls-Versicherungen, die sogenannten CDS (Credit Default Swaps), fällig. Eine Entscheidung, ob die Zwangsklauseln aktiviert werden, wird für das Treffen der Eurogruppe am Freitag erwartet.

   Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheit zählten Bankenwerte europaweit zu den größten Verlierern. Societe Generale stürzten um 7,80 Prozent auf 23,00 Euro ab, BNP Paribas sackten um 6,40 Prozent auf 35,00 Euro ab und BBVA Banco Bilbao Vizcaya Argentaria fielen um 5,42 Prozent auf 6,33 Euro. Auch der Subindex für Banken des breiter gefassten Euro-Stoxx-600 war das Schlusslicht im Branchenvergleich mit einem Minus von 5,13 Prozent.

   PSA Peugeot Citroen verärgerte die Anleger mit seinen Plänen die Dividende für 2011 auszusetzen und stattdessen das Geld für gemeinsame Projekte mit dem neuen Partner General Motors zu verwenden. Neben der Thesaurierung der Gewinne soll dafür zusätzlich eine Milliarde Euro über eine Kapitalerhöhung lukriert werden. Die Aktien büßten 3,48 Prozent auf 13,71 Euro ein. Neben Volkswagen (minus 4,55 Prozent auf 136,45 Euro) und BMW, die 5,11 Prozent auf 67,02 Euro verloren, präsentierte sich die gesamte Autobranche schwach.

   Topwert im Euro-Stoxx-50 war am Dienstag RWE, die knapp behauptet mit einem Minus von 0,14 Prozent bei 34,45 Euro aus dem Handel gingen. Der deutsche Energieriese gab bei der Präsentation seiner Zahlen für 2011, die gemischt ausfielen, eine positive Prognose für 2013 ab. Die Titel lagen daraufhin phasenweise bis zu drei Prozent im Plus.

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