Nach schwachem Wochenstart

Europas Leitbörsen zur Eröffnung einheitlich fester

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Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.45 Uhr mit plus 0,81 Prozent bei 3.023,03 Einheiten.

Die Leitbörsen in Europa sind am Dienstag einheitlich mit fester Tendenz in die Sitzung gestartet. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.45 Uhr mit plus 0,81 Prozent bei 3.023,03 Einheiten. Der DAX in Frankfurt stieg 1,42 Prozent auf 9.029,40 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,64 Prozent bei 6.404,45 Zählern.

Nach dem schwachen Wochenauftakt konnten sich die Märkte nun wieder etwas stabilisieren. Die Unsicherheit hält aber an - nicht zuletzt, weil am Mittwoch eine wegweisende geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank ansteht. Experten sind sich weitgehend einig, dass die Fed dann ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm einstellen wird, das dem Aktienmarkt so viel Schwung gegeben hatte.

Von den heute in Europa anstehenden Konjunkturdaten werden keine nennenswerten Impulse erwartet. Am Nachmittag sollten dann aktuelle US-Daten in den Fokus rücken. Erwartet werden unter anderem die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für September.

EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat auf die Gefahren einer längerfristigen Konjunkturflaute und lang anhaltender Jugendarbeitslosigkeit in der Eurozone hingewiesen. Selbst ein "japanisches Szenario" mit einer langen konjunkturellen Stagnation hielt der Chef der österreichischen Notenbank für denkbar. Das sei etwas, was diskutiert werden müsse und worauf man sich wahrscheinlich auch vorbereiten müsse, sagte Nowotny.

Unter den Einzelwerten in Europa sorgte zudem die laufende Berichtssaison für Bewegung. So konnten sich BP um knapp ein Prozent steigern. Der britische Ölkonzern hat im dritten Quartal unter dem Ölpreisrückgang und dem Rubelverfall gelitten. Der bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten sank im Jahresvergleich von 3,7 Milliarden auf 3,0 Milliarden US-Dollar. Trotz des deutlichen Rückgangs übertraf BP aber die Schätzungen der Analysten.

In Zürich konnten Novartis um knapp zwei Prozent zulegen. Der Schweizer Pharmakonzern hat weiterhin in den Wachstumsmärkten gepunktet und zudem von besseren Margen profitiert. Unter dem Strich sei der Überschuss im dritten Quartal um 45 Prozent gestiegen. Darin enthalten ist allerdings ein positiver Sondereffekt in Höhe von 800 Millionen Dollar vor Steuern für den Verkauf einer Beteiligung. Operativ legten die Schweizer um 14 Prozent zu. Hier machten sich aber Wechselkurseffekte bemerkbar, die vier Prozentpunkte operatives Wachstum kosteten. Die Erwartungen der Experten hat Novartis mit seinem Zahlenwerk leicht übertroffen.

Die Titel der UBS zogen nach Zahlen um 1,78 Prozent nach oben. Ihre zahlreichen Rechtsrisiken haben die Schweizer Großbank im dritten Quartal schwer belastet. Beim Vorsteuerergebnis schrieb das Institut nach einem Gewinn von 356 Millionen Franken vor einem Jahr nun einen Verlust von 554 Millionen Franken. Das lag vor allem an Rückstellungen in Höhe von rund 1,8 Milliarden Franken für Rechtsstreitigkeiten. Analysten hatten nicht mit einer so hohen Rücklage gerechnet. Unter dem Strich stand trotzdem ein Gewinn von 762 Millionen Franken. Zu verdanken hat das die Bank einer Steuergutschrift in Höhe von 1,3 Milliarden Franken.

In Frankfurt reagierten die Aktien der Deutschen Börse positiv auf aktuelle Ergebnisse und gewannen um 2,47 Prozent. Der Börsenbetreiber hat im dritten Quartal seinen Abwärtstrend gestoppt. Die Unsicherheiten über die Wirtschaftsentwicklung belebten im September den Handel, wie die Deutsche Börse schon am späten Montag mitgeteilt hatte. Ein UBS-Analyst sah die Gewinne zwar etwas unter den Erwartungen, stellte aber angesichts des kostenlastigen Quartals eher auf die positive Ertragsentwicklung ab.

Die beiden Baustoffkonzerne Holcim und Lafarge haben für ihren geplanten Zusammenschluss den Genehmigungsantrag bei der EU-Kommission gestellt. Damit seien nun alle erforderlichen Anmeldungen bei Wettbewerbsbehörden weltweit abgeschlossen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Dienstag. Aktien von Holcim stiegen im Frühhandel um 1,61 Prozent und Lafarge konnten 2,83 Prozent zulegen.
 

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