Euro Stoxx

Europas Leitbörsen zur Eröffnung im Minus

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BBVA enttäuscht im ersten Quartal, Aktie tiefrot.

Die Leitbörsen in Europa haben sich am Donnerstagvormittag mit schwacher Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.55 Uhr mit minus 1,08 Prozent oder 33,73 Punkte bei 3.096,70 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,61 Prozent oder 63,05 Zähler auf 10.236,78 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,86 Prozent oder 54,31 Einheiten auf 6.265,60 Punkte.

Belastet wurden die Märkte von den Kursverlusten in Tokio. Dort war der Nikkei-225 nach den ausgebliebenen geldpolitischen Lockerungen um 3,61 Prozent eingebrochen. Vor allem Finanzwerte zählten zu den Verlierern. Japans Zentralbank wird die Geldschleusen vorerst nicht weiter öffnen. Das entschied die Bank von Japan (BoJ) am Donnerstag nach dem Abschluss zweitägiger Beratungen. In Marktkreisen war mit einer weiteren Lockerung der geldpolitischen Zügel gerechnet worden.

Von Konjunkturseite sind in Spanien die Verbraucherpreise im April so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr gefallen. Der nach europäischer Methode errechnete Preisindex HVPI sank um 1,2 Prozent zum Vorjahr, teilte das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid mit. Volkswirte hatten hingegen nur einen Rückgang um 0,9 Prozent erwartet. Am Nachmittag könnten dann noch deutsche Inflationszahlen und US-Konjunkturdaten für Bewegung sorgen.

Unter den Einzelwerten standen einige Finanzwerte mit Quartalsberichten im Blick. Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben die Deutsche Bank zu Jahresbeginn nicht so stark belastet wie befürchtet. Im ersten Quartal brach der Überschuss zwar um 58 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 236 Mio. Euro ein, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten jedoch mit einem Verlust von 300 Mio. Euro gerechnet. Die Papiere des deutschen Branchenprimus übernahmen mit plus 3,77 Prozent den Spitzenplatz im Euro-Stoxx-50.

Die spanische Großbank BBVA hat zu Jahresbeginn dagegen einen deutlichen Gewinnrückgang erlitten. Beim Branchenzweiten des Landes brach der Überschuss um 54 Prozent auf 709 Mio. Euro ein, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Die Aktien sackten um 5,74 Prozent ab.

Auch außerhalb des Finanzsektors gab es einige Zahlenvorlagen. Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant hat seinen Umsatz heuer im ersten Quartal im Jahresabstand von 1,47 auf 1,48 Mrd. Franken gesteigert. Das entspricht einem leichten Anstieg von 1 Prozent. Allerdings lastet der starke Franken weiter auf dem Ergebnis des Unternehmens. Die Anteilsscheine schnellten 7,47 Prozent nach oben.

Im ersten Quartal brockte die Modellumstellung bei wichtigen Flugzeugtypen Airbus einen Gewinneinbruch ein. Während der Umsatz um ein Prozent auf 12,2 Milliarden Euro wuchs, sackte der um Einmaleffekte bereinigte operative Gewinn um 23 Prozent auf 501 Millionen Euro ab. Unter dem Strich brach der Überschuss sogar um die Hälfte auf 399 Millionen Euro ein. Die Aktien büßten 5,44 Prozent ein.

Nach dem geplanten Verkauf des Tierarzneigeschäfts an die deutsche Boehringer Ingelheim will der französische Pharmakonzern Sanofi (minus 1,29 Prozent) nun beim US-Konkurrenten Medivation zuschlagen. Sanofi bietet nach eigenen Angaben vom Donnerstag rund 9,3 Mrd. Dollar in bar für den Krebsspezialisten aus San Francisco.

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