Negative US-Konjunkturnachrichten drücken europaweit auf Kurse.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 27,5 Punkte oder 1,11 % auf 2.452,51 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 42 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.495 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,55 %, DAX/Frankfurt -1,79 %, FTSE/London -1,72 % und CAC-40/Paris -2,07 %.
Nach positiven Vorzeichen über weite Strecken des Handelstages drückten im Späthandel stark enttäuschende US-Konjunkturnachrichten europaweit auf die Kurse und der ATX rutschte klar ins Minus. Am heimischen Markt wurde die Meldungslage vor allem von neuen Quartalsausweisen geprägt.
voestalpine-Aktien fielen in einem schwachen Umfeld ungeachtet positiver Quartalszahlen um 2,90 % auf 24,64 Euro. Das Stahlunternehmen übertraf mit den Erstquartalszahlen des laufenden Geschäftsjahres sowohl beim Umsatzausweis als auch auf Ergebnisseite die Erwartungen der Analysten. Zudem lieferte das Stahlunternehmen einen positiven Ausblick. "Wir rechnen für die Divisionen Stahl und Bahnsysteme mit Vollauslastung ", sagte Generaldirektor Wolfgang Eder.
Vienna Insurance verteuerten sich um 0,65 % auf 36,98 Euro. Ein Marktteilnehmer bezeichnete das Halbjahresergebnis des Versicherers in einer ersten Reaktion als "besser als die Konsensuserwartung der Analysten" bzw. als "sehr gut".
bwin verabschiedeten sich mit plus 1,04 % auf 37,51 Euro aus dem Handelstag. Die Analysten der UniCredit bewerteten die Zweitquartalszahlen des Internetsportwettenanbieters als im Rahmen der eigenen Prognosen und klar unter der Konsensusschätzung des Marktes.
Schwach zeigte sich am Berichtstag der europäische Bankensektor. Erste Group fielen um 2,57 % auf 29,37 Euro und Raiffeisen International verbuchten einen Kursabschlag von 2,36 % auf 33,79 Euro.
Zwei neue Analystenmeinungen wurden jeweils zur Telekom Austria und zu Schoeller-Bleckmann (SBO) bekannt. Die Commerzbank hob ihr Kursziel für die Titel des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters SBO nach den jüngsten Halbjahreszahlen von 34,50 auf 40,60 Euro an. HSBC revidierten das Kursziel von 48,00 auf 49,00 Euro. SBO-Papiere legten um 0,34 % auf 41,77 Euro zu, nachdem die Titel bereits am Vortag nach Präsentation von Geschäftszahlen um fast sieben Prozent hochgesprungen waren.
Telekom Austria gewannen 1,35 % auf 9,84 Euro. Die Analysten von CA Cheuvreux stuften ihr Anlagevotum für die Aktien von "underperform" auf "outperform" hoch und erhöhten das Kursziel von 9,50 auf 11,50 Euro. Die Experten der Deutschen Bank haben nach den jüngsten Halbjahreszahlen ihr Kursziel von 11,60 auf 12,20 Euro verbessert.
In der zweiten Reihe gab es Quartalszahlen von Do&Co. Die Ergebnisse des Caterers wurden von den Experten der UniCredit auf operativer Basis als im Rahmen der Erwartungen bewertet. Die Entwicklung in der Division Airline Catering wurde als sehr positiv hervorgehoben. Do&Co-Papiere gingen bei dünnen Umsätzen leicht um 0,19 % auf 18,88 Euro zurück.
Auch zu Intercell und Mayr-Melnhof meldeten sich Analysten. Die UniCredit stufte ihr Kursziel für die Aktien des heimischen Impfstoffentwicklers Intercell (minus 0,17 % auf 15,00 Euro) nach den jüngsten Zweitquartalszahlen von 24,00 Euro auf 21,40 nach unten und bestätigte das Anlagevotum "Buy".
Mayr-Melnhof sanken um 2,11 Prozent auf 74,38 Euro. Die Experten der Raiffeisen Centrobank senkten die Einstufung für den Kartonhersteller nach den jüngsten Halbjahreszahlen von "buy" auf "hold". Das Kursziel revidierten die Experten von 83,00 auf 80,00 Euro nach unten.