Milliardenverlust verbreitet Panik an Börse Dubai

Teilen

Der staatliche Bauherr der berühmten Palmeninsel in Dubai hat mit einem Milliardenverlust an der Börse des Emirats neue Panikverkäufe ausgelöst. Der Dubaier Leitindex stürzte am Mittwoch um mehr als 6 % auf den tiefsten Stand seit März ab, nachdem der Immobilienentwickler Nakheel - eine Tochter der staatlichen Holding Dubai World - Details zu seinem Schuldenberg und der desaströsen Geschäftsentwicklung bekannt gab.

Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Scheich Chalifa bin Sajed al-Nahjan, versuchte erneut vergeblich, die Märkte zu beruhigen. Nakheel erklärte, die Verbindlichkeiten seien im ersten Halbjahr 2009 um 7 % gestiegen auf rund 20 Mrd. Dollar. Der Verlust habe umgerechnet 3,65 Mrd. Dollar betragen. Grund seien unter anderem Abschreibungen auf Grund und Immobilien.

Auch die Herabstufung von sechs Dubaier Firmen durch die Ratingagentur Moody's belastete den Markt. Moody's stufte unter anderem die gesunde Dubai-World-Tochter DP World und die Immobilienfirma Emaar Properties herab.

Zur Begründung hieß es, es gebe "keine bedeutsame" Unterstützung durch die Regierung. Diese hatte wiederholt klar gestellt, dass sie nicht für die Schulden von Dubai World einspringt, da Firma und Staat zu trennen seien. Die Aktien von Emaar fielen knapp 10 %, die Papiere von DP World gaben 11 % nach.

Die Kosten für die Versicherung von Dubais Schulden verteuerten sich weiter - dies bestätigte die zunehmende Nervosität der Anleger. Die sogenannten CDS-Spreads bei fünfjährigen Papieren kletterten nach Angaben von CMA Datavision um fast 50 Basispunkte auf 592,5 Basispunkte. Credit Default Swaps (CDS) sind am Markt handelbare Kreditversicherungen, deren Kosten sich verteuern, wenn die Bonität des Schuldners sich nach Einschätzung von Marktteilnehmern verschlechtert.

Ausgelöst hatte die Krise Dubai World, als der Konzern Ende November Gläubiger um seinen sechsmonatigen Zahlungsaufschub für eine Sukuk-Anleihe von Nakheel im Volumen von 3,52 Mrd. Dollar bat. Viele waren davon ausgegangen, dass Dubai oder das starke Nachbaremirat Abu Dhabi einspringen würden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.