Europas Leitbörsen

Schluss überwiegend im Plus

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Lockere Geldpolitik treibt Anleger in Aktien - DAX auf neuem Rekordhoch.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag überwiegend mit festeren Kursen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 befestigte sich um 18,56 Einheiten oder 0,67 Prozent auf 2.769,08 Zähler. Der DAX in Frankfurt schloss mit 8.181,78 Punkten und einem Plus von 69,70 Einheiten oder 0,86 Prozent auf einem neuen Rekordhoch. An der Spitze hatte der deutsche Leitindex die Marke von 8.200 Punkten überschritten.

Die positive Anlegerstimmung erklärten Händler mit der anhaltenden Hoffnung, dass die sehr lockere Geldpolitik der Zentralbanken die Konjunktur in den Industrieländern beleben könnte. Das niedrige Zinsniveau locke außerdem immer mehr institutionelle Anleger in die Aktienmärkte, kommentierte ein Marktteilnehmer.

Zuletzt machte EZB-Chef Mario Draghi auf sich aufmerksam, als er am Montag seine Bereitschaft bekräftigte den Leitzins in der Eurozone notfalls noch weiter zu senken. Zudem gab es am Dienstag eine geldpolitische Lockerung in Australien, wo die Reserve Bank of Australia (RBA) den Leitzins überraschend auf ein Rekordtief von 2,75 Prozent nach unten revidiert hatte.

Daneben stützten am Berichtstag überraschend starke Daten aus der deutschen Industrie: Die deutschen Industrieunternehmen verbuchten erneut einen deutlichen Auftragszuwachs. Die Neuaufträge stiegen von Februar auf März um 2,2 Prozent. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet.

Für Impulse sorgte außerdem die Berichtssaison, die einige Finanzunternehmen in den Fokus rückte. So konnten sich im Euro-Stoxx-50 Societe Generale mit einem Kursplus von 5,68 Prozent auf 30,14 Euro an die Spitze der Kurstafel setzen. In den ersten drei Monaten brach der Gewinn der zweitgrößten französische Bank um die Hälfte auf 364 Mio. Euro ein. Damit schnitt die Bank allerdings besser ab als von Experten erwartet.

In Frankfurt stiegen indessen Commerzbank um 2,59 Prozent auf 11,09 Euro. "Alles in allem sind die Zahlen für das erste Quartal etwas besser ausgefallen und der qualitative Jahresausblick wurde bestätigt", sagte ein Händler. Ein weiterer Händler verwies vor allem auf den Handelsgewinn, der die Erwartungen übertroffen habe sowie auf den geringer als erwartet ausgefallenen Fehlbetrag der Bank.

In London ging es für die Aktien von HSBC Holding um 2,96 Prozent auf 735,00 Pence nach oben. Der Gewinn vor Steuern der britischen Bank ist um 95 Prozent auf 8,4 Mrd. Dollar (rund 6,4 Mrd. Euro) geklettert und damit deutlich mehr als von Experten erwartet.

Gut gesucht präsentierten sich auch die Versicherungsaktien von Allianz (plus 3,56 Prozent auf 120,70 Euro) und AXA (plus 1,02 Prozent auf 14,86 Euro). Europas größter Versicherer Allianz ist mit einem überraschend starken Gewinnsprung ins Jahr gestartet. Der Allianz-Konkurrent und zweitgrößter Versicherer in Europa AXA überzeugte die Anleger unterdessen mit einem Umsatzanstieg.

Ebenfalls nach Zahlen stiegen in Paris Lafarge um 4,42 Prozent auf 51,04 Euro. Einen Kurseinbruch um über elf Prozent bescherte hingegen der französische Rüstungskonzern Alstom seinen Anlegern. Der Siemens-Rivale hat wegen der anhaltenden konjunkturellen Schwierigkeiten seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2013/14 gesenkt.

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