US-Arbeitslosenquote so niedrig wie seit September 2008 nicht mehr.
Nachdem der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht deutlich besser als erwartet ausgefallen ist, verzeichneten die US-Börsen im Frühhandel Zugewinne. Der Dow Jones Industrial Index stieg bis 16.10 Uhr um 35,13 Einheiten oder 0,21 Prozent auf 16.594,00 Zähler.
Der S&P-500 Index gewann 3,47 Punkte oder 0,18 Prozent auf 1.887,15 Zähler. Der Nasdaq Composite Index legte 1,75 Punkte oder 0,04 Prozent auf 4.129,20 Einheiten zu.
Die Arbeitslosenquote in den USA ist im April auf 6,3 Prozent gesunken - der niedrigste Wert seit September 2008. Im Vormonat ist die Arbeitslosigkeit noch bei 6,7 Prozent gelegen. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang auf 6,6 Prozent gerechnet. Marktbeobachter deuteten die Zahlen als Indiz, dass die US-Wirtschaft nach dem extrem kalten Winter langsam wieder in die Gänge kommt.
In den Hintergrund rückte infolgedessen, dass die Industrieaufträge in den USA im März hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Anstelle des erwarteten Zuwachses von 1,5 Prozent stand lediglich ein Plus von 1,1 Prozent zu Buche.
Daneben sorgten Neuigkeiten aus dem Pharma-Sektor für Bewegung. Pfizer ist es auch im zweiten Versuch nicht gelungen, den schwedisch-britischen Mitbewerber AstraZeneca zu übernehmen. Der Verwaltungsrat habe darin übereingestimmt, dass der neue Übernahmeversuch nicht ausreichend sei und das Angebot das Potenzial von AstraZeneca unterbewerte, teilte der Pharmakonzern mit. Die Papiere von Pfizer verzeichneten im Frühhandel Abschläge von 0,55 Prozent auf 30,98 Dollar.
Auch ein anderer Pharmakonzern sorgte für Gesprächsstoff: Merck & Co soll mit dem deutschen Konkurrenten Bayer über den Verkauf seines Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten verhandeln. Bayer bereite sich auf einen Kaufpreis von 14 Milliarden US-Dollar vor, hieß es in Medienberichten. Mit einem Minus von 1,21 Prozent auf 58,90 Dollar waren die Papiere von Merck im Frühhandel schwächster Wert im Dow.
Auch die langsam zu Ende gehende Berichtssaison brachte Impulse. So ging es etwa für die Anteilsscheine von Chevron im Frühhandel 0,07 Prozent auf 125,04 Dollar hinauf. Der Ölkonzern hat im ersten Quartal allerdings einen Gewinneinbruch von 27 Prozent hinnehmen müssen. Fallende Preise hatten das Ergebnis belastet.
Abschläge verzeichneten auch die Papiere von LinkedIn, die 4,16 Prozent auf 154,50 Dollar verloren. Das Online-Karrierenetzwerk enttäuschte die Anleger mit seinem Umsatzausblick für das laufende zweite Quartal.
Im Branchenvergleich zeigten sich im Dow vor allem Finanzwerte gesucht. Travelers gewannen 0,88 Prozent. JP Morgan verteuerten sich um 0,70 Prozent. Goldman Sachs legten 0,69 Prozent zu.