Nach enttäuschenden Konjunkturdaten werden die wichtigsten US-Aktienindizes am Mittwoch mit leichten Verlusten erwartet. Überraschend deutlich gestiegene Verbraucherpreise sowie unerwartet massiv gesunkene Baubeginne und -genehmigungen im Oktober ließen die bis dahin im Plus liegenden Futures in die Verlustzone abdrehen. Gegen 14.50 Uhr fiel der Dow-Future um 0,15 %. Der Future auf den Nasdaq 100 sank um 0,30 %.
Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,3 %, in der Kernrate - ohne die schwankungsanfälligen Energie-und Lebensmittelpreise - um 0,2 %. Volkswirte hatten hingegen nur mit einem Plus von 0,2 % und 0,1 % gerechnet. Die Baubeginne sanken zum Vormonat um 10,6 % auf eine auf das Jahr hochgerechnete Zahl von 529.000. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 600.000 erwartet.
Unter den Einzelwerten dürfte insbesondere ein möglicher Übernahmekampf in der Nahrungsmittelbranche in den Fokus rücken. So prüft der italienische Schokoladen-Produzent Ferrero laut eigenen Angaben ein Gegenangebot zur Offerte des US-Konzerns Kraft für den britischen Süßwaren-Herstellers Cadbury. Gleichzeitig teilte der US-Schokoladen-Produzent Hershey mit, dass im Hinblick auf die Spekulationen eines gemeinsamen Gebots mit Ferrero für Cadbury alle Optionen geprüft würden. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass beide Konkurrenten dem US-Lebensmittel-Konzern Kraft die Übernahme von Cadbury gemeinsam verhindern wollen.
Kraft, deren Aktien vorbörslich leicht nachgaben, versucht gerade im zweiten Anlauf, Cadbury zu übernehmen und hat dazu 9,8 Mrd. Pfund aufgerufen (11 Mrd Euro). Das Cadbury-Management lehnt die Offerte als zu niedrig ab. Bei einer Fusion beider Unternehmen entstünde der weltgrößte Süßwaren-Konzern mit fast 15 % Marktanteil.
Im Auge behalten sollten Anleger auch vorbörslich festere Aktien von AMD. Der Chipbauer nutzt den Erlös aus dem Vergleich mit Intel für den Rückkauf von Wandelschuldverschreibungen und teuren Anleihen. Zum einen sollen für bis zu 1 Mrd. Dollar laufende Wandelanleihen mit einem Zinssatz von 5,75 % sowie einer Laufzeit bis 2012 zurückgekauft werden, teilte das Unternehmen mit. Außerdem will AMD bis 2012 laufende und mit 7,75 % verzinste Anleihen bereits im Dezember auszahlen.
Um fast 8 % nach unten ging es indes für Papiere von Autodesk. Der insbesondere durch AutoCAD bekannte Anbieter von Softwarelösungen enttäuschte mit dem Ausblick für das laufende vierte Quartal. Der Gewinn werde vor Sondereffekten zwischen 0,19 und 0,24 Dollar je Aktie liegen, bei einem Umsatz zwischen 420 und 440 Mio. Dollar. Die Markterwartungen an den Gewinn lagen bisher bei 0,25 Dollar.
LDK Solar sprangen dagegen um rund 14 % an. Der in New York gelistete chinesische Waferhersteller hat 15 % an einer Silizium-Fabrik in China an die Jiangxi International Trust and Investment Co für rund 219 Mio. Dollar verkauft. LDK stellt Silizium-Wafer für Solarkonzerne her.