Die Futures dämmten ihre Verluste nach den jüngsten Einzelhandelsdaten zumindest leicht ein, nachdem die Einzelhandelsumsätze im April etwas stärker als erwartet gestiegen waren. Nach Handelsbeginn könnte noch das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für Bewegung sorgen.
Gegen 14.45 Uhr verlor der Dow-Future 0,6 %, nachdem er am Vortag bereits 1,05 % auf 10.782,95 Punkte abgegeben hatte. Der Future auf den Nasdaq-100-Index lag mit 0,73 % im Minus. Am Donnerstag war der von Technologiewerten geprägte Auswahlindex um 1,52 % auf 1.945,52 Punkte zurückgefallen.
"Einer der großen Irrglauben der vergangenen Tage war, dass sich die Probleme der Eurozone durch das milliardenschwere Auffangnetz sowie die strikten Sparpläne wie durch ein Wunder in Luft auflösen könnten", sagte ein Marktteilnehmer. "Aber das stimmt nicht." Die Schuldenprobleme hätten diese Länder seit Jahren und sie verschwänden nicht einfach so über Nacht.
Ein schwacher Euro sowie einen Rekordpreis bei Gold werteten Marktteilnehmer als weiteres Indiz für die Unsicherheit der Anleger mit Blick auf das weitere Wirtschaftswachstum in der Eurozone und wie stark es durch die Sparmaßnahmen der angeschlagenen Mitgliedsstaaten gebremst werden könnte. Der zu Anfang dieser Woche noch deutliche Optimismus über das milliardenschwere Auffangnetz für kriselnde Mitglieder der Eurozone sei deutlich abgeebbt.
Chipwerte könnten nach den Zahlen von Nvidia einen Blick wert sein. Der Grafikkarten-Hersteller konnte zwar über anziehende Geschäfte im 1. Quartal berichten. Mit dem Umsatzausblick für das Gesamtjahr verpasste Nvidia allerdings die durchschnittlichen Analystenschätzungen.
Die Talfahrt des Ölpreises setzte sich zudem fort und dürfte die schwer gewichteten Ölaktien von ExxonMobil und Chevron. möglicherweise belasten. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juni fiel unter die Marke von 73 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit drei Monaten.
Deutliche vorbörsliche Kursverluste gab es bei Mastercard mit einem Minus 8,31 % auf 213,00 US-Dollar und Visa mit einem Abschlag von 8,5 % auf 78,44 Dollar. Zuvor hatte der US-Senat beschlossen hat, die Kreditkartengebühren beschneiden zu wollen.