US-Börsen

US-Börsen zur Eröffnung erneut schwächer erwartet

Teilen

Die US-Aktienmärkte dürften ihre Vortagesverluste am Dienstag ausweiten.

Die Wall Street leidet Börsianern zufolge vor allem unter dem Anstieg der Renditen an den weltweiten Staatsanleihemärkten, weil dadurch festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien an Attraktivität gewinnen. Rund eine Stunde vor Börsenstart stand der Future auf den Dow Jones Industrial 0,64 Prozent tiefer.

Am Montag hatten schwache Ölpreise die Börsen ausgebremst. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100-Index fiel zuletzt um 0,76 Prozent.

Als eine Ursache für den Ausverkauf bei Staatsanleihen gilt unter Experten die Erwartung, dass die Verbraucherpreise wieder stärker steigen werden. In den vergangenen Monaten war die Sorge, dass die Preise auf breiter Front und über einen längeren Zeitraum sinken könnten, eine wichtige Triebfeder an den Anleihemärkten. Jetzt heißt es aber in einer Einschätzung der Investmentbank JPMorgan: "Die Inflationserwartungen steigen wieder."

Darüber hinaus dürften die Anleger weiterhin die neusten Nachrichten rund um den griechische Schuldenkrise mit Argusaugen verfolgen. Die Regierung in Athen hatte bei der Rückzahlung der Gelder an den Internationalen Währungsfonds (IWF) auf ein Notfall-Konto beim IWF zurückgegriffen, wie aus Kreisen des Finanzministeriums verlautete. Wie die Deutsche Presse-Agentur weiter erfuhr, muss Athen das Notfallkonto im kommenden Monat wieder auffüllen.

 An der Wall Street wiederum geht ein Kapitel Internet-Geschichte zu Ende: Der Mobilfunkriese Verizon schluckt den Online-Pionier AOL. Der Kaufpreis liegt bei rund 4,4 Milliarden Dollar (3,9 Mrd. Euro). AOL hatte zu seiner Blütezeit als Internet-Provider allein über 30 Millionen Abonnenten weltweit. Jetzt unterstreicht Verizon mit dem Zukauf seine Ambitionen im mobilen Video- und Werbegeschäft, für das AOL eine Plattform bietet. Die Übernahme soll im Sommer nach Zustimmung der Regulierer abgeschlossen werden. Die AOL-Anleger reagierten im vorbörslichen US-Handel euphorisch: Die Papiere schnellten um rund 18 Prozent in die Höhe.

Das Rennen um den Rückversicherer PartnerRe ist derweil noch nicht gelaufen. Die Gesellschaft Exor der italienischen Industriellenfamilie Agnelli hatte das Übernahmeangebot erhöht, um den Rivalen Axis auszustechen. Aktien von PartnerRe zogen vorbörslich um rund 3 Prozent an.

Gap verschreckte derweil seine Anleger mit unerwartet schwachen Umsatzzahlen. Die Anteile an dem Modeunternehmen verloren im vorbörslichen Handel rund dreieinhalb Prozent. Aktien von Rackspace sackten gar um mehr als 14 Prozent ab. Der Webhoster hatte mitgeteilt, dass sich das Umsatzwachstum in diesem Quartal abschwächen dürfte.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.